Bildung ist einer der Pfeiler, auf denen die eigene Zukunft ruht. Obwohl sich die Politik dessen durchaus bewusst ist, kann von Chancengleichheit keine Rede sein. Kinder aus Hartz-IV- und generell aus ärmeren Familien haben eine deutlich schlechtere Ausgangslage. Ganz einfach, weil das Geld fehlt. Die 100 Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket reichen vorne und hinten nicht, um die Kosten für den Schulbedarf zu decken. Die Linke fordert daher höhere Zahlungen.
100 Euro für Hefte, Bücher und Co.
Zu Beginn des Schuljahres müssen Eltern den Geldbeutel zücken, wenn die Kinder mit ellenlangen Einkaufslisten für Hefte, Stifte, Bücher, Federmäppchen und Co. nach Hause kommen. Viele Haushalte sind damit finanziell völlig überfordert. Das ist einer der Gründe, warum 2011 das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket geschaffen wurde. Die Leistungen aus diesem Paket stehen Kindern zu, deren Eltern Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, einen Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten.
Für den reinen Schulbedarf sieht das Bildungs- und Teilhabepaket 100 Euro vor, die in zwei Raten gezahlt werden. Zum Start des Schuljahres gibt es 70 Euro, zum zweiten Halbjahr noch einmal 30 Euro. Darüber hinaus besteht Anspruch auf Zuschüsse für Nachhilfe, Schulessen, Musikunterricht und auch den Vereinssport. Diese Mittel werden jedoch nur von knapp einem Viertel aller Berechtigten abgerufen.
Stütze für eine Million Kinder
Schaut man sich die jüngsten Zahlen an, die jetzt im Rahmen einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke veröffentlicht wurden, zeigt sich das Ausmaß der Probleme. Eine Million Kinder (1.006.163) waren im Februar 2018 auf die Stütze vom Staat angewiesen. Das sind 5.000 mehr als vor einem und 46.000 mehr als vor zwei Jahren.
Sabine Zimmermann von der Linken mahnt, dass die fast zehn Jahre alte Pauschale von 100 Euro dringend angehoben werden muss. „Insgesamt hundert Euro für den Schulbedarf pro Jahr reichen nicht aus, um die anfallenden Kosten zu decken“, so die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Von Chancengleichheit für Kinder ärmerer Familie könne angesichts der aktuellen Rechtslage „keine Rede sein“.
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