Hartz IV dient in erster Linie der Grundsicherung. Mit dem Systemwechsel im Jahr 2005 sollte zudem ein Ausrufezeichen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit gesetzt werden. In der Öffentlichkeit hinterlässt Hartz IV jedoch einen völlig anderen Eindruck. Er deckt sich nicht mit der eigentlichen Zielsetzung. Vielmehr erachten immer mehr Deutsche die Methoden der Agenda 2010 als ungerecht.
Mehr Geld für Familien mit Kindern
Die Daten stammen aus einer Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung e.V., an der 1.086 Personen ab 18 Jahren teilnahmen. Dass bei einer solchen Studie Hartz IV nicht grundlegend verteufelt oder in den Himmel gelobt wird, ist nachvollziehbar. Sie liefert aber Hinweise darauf, wie Hartz IV empfunden wird und wie die Bundesbürger die Sozialleistungen einstufen.
Recht deutlich wird dies bei der Frage, ob Hartz „einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ leistet. Zustimmung gibt es diesbezüglich nur von 14 Prozent der Umfrageteilnehmer. 51 Prozent hingegen stimmen „eher nicht zu“ oder „überhaupt nicht zu“. Unentschieden sind 35 Prozent. Die Mehrheit von 43 Prozent befürwortet zudem, dass Familien mit Kindern und Alleinerziehende einen höheren Hartz-IV-Satz erhalten müssten.
Hartz IV reicht nicht zum Leben
Ob der aktuelle Regelsatz generell zu hoch oder zu niedrig ist, daran scheiden sich die Geister. Als zu hoch sehen die Hartz-IV-Leistungen 26 Prozent (dagegen stimmten 45 Prozent). Zu niedrig sagen 32 Prozent (35 Prozent stimmen dem nicht zu). Klar wird jedoch, dass viele Deutsche Hartz IV als ungerecht empfinden. Das trifft auf 40 Prozent der Studienteilnehmer zu. Lediglich 20 Prozent halten die aktuellen Leistungen für gerecht. Enthalten haben sich 41 Prozent.
Geht man in die Details, zeigt sich: Gerade die jüngere Generation im Alter von 18 bis 24 Jahren spricht sich dafür aus, Familien und Alleinerziehenden mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite ist es die Generation Ü55, die zu 45 Prozent ganz klar sagt: Hartz IV ist nicht gerecht. In dieser Altersklasse meinen lediglich 15 Prozent, dass der Regelsatz fair ist. Und was sagen Sie?
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