Bildung ist wichtig, für viele aber kaum bezahlbar. Zwar gibt es inzwischen mehrere Urteile, mit denen Hartz IV Familien entlastet werden. Doch von einem kostenlosen Schulbesuch ist man nach wie vor weit entfernt. Die Linke in Nordrhein-Westfalen fordert daher weit mehr, als nur die Kostenübernahme für Schulbücher, Tablets oder PCs.
Lehrmittelfreiheit für alle
Einkommensschwache Familie oder jene mit Anspruch auf Hartz IV werden durch den Schulbesuch der Kinder über Gebühr belastet. Daher besteht Handlungsbedarf, sagen die Linken in NRW. Deren schulpolitische Sprecherin, Sonja Neuhaus, betont: „Von kostenloser Schulbildung kann in NRW keine Rede sein. Die Lehrmittelfreiheit existiert nur auf dem Papier.“ Denn es lauerten überall sogenannte Elternbeiträge.
Für die 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler werden daher gleich mehrere Maßnahmen gefordert. „Wir wollen neben der Lehrmittelfreiheit für alle Schülerinnen erstens ein kostenloses Schulessen, zweitens den Wegfall der Gebühren für den offenen Ganztag und drittens freie Fahrt mit dem ÖPNV“, so Neuhaus. Ziel müsse eine moderne und demokratische Schule sein, an der Schüler „alle Materialien vorfinden, die sie zum Lernen benötigen“.
Schule neu gestalten
Doch auch abseits der finanziellen Belastung für Hartz IV Empfänger müsse über eine Neuausrichtung nachgedacht werden. Es sei „völliger Unsinn“, dass Kinder kiloweise Papier hin und her schleppen. Eine zeitgemäße Pädagogik sehe „Selbstlernzeiten und entsprechende Orte in den Schulen vor“. Heißt: Das (Lern-)Material verbleibt in der Schule und mit dem Schulschluss haben die Kinder und Jugendlichen dann auch „wirklich Feierabend“. Auch das sei eine Entlastung für die Familie.
Titelbild: Evgeny Atamanenko/shutterstock.com