Das Leben als alleinerziehender Elternteil ist nicht leicht, doch das System macht es noch härter. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind Alleinerziehende besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen.
Alleinerziehende nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar
Alleinerziehende sind wesentlich häufiger arbeitslos als der Durchschnittsdeutsche. Dies geht aus Antworten des Bundesarbeitsministeriums auf Anfragen der Linksfraktion hervor. 2018 waren 2,34 Millionen Deutsche arbeitslos gemeldet, von ihnen waren 179.000 alleinerziehende Eltern von einem oder mehr Kindern. 112.000 weitere Alleinerziehende mussten Hartz IV beziehen, da sie auf Grund der Kinderbetreuung dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen.
Jeder Dritte Alleinerziehende betroffen
2018 waren nach Angaben des Arbeitsministeriums rund 68 Prozent der Arbeitslosen auf Hartz IV Leistungen angewiesen. Bei den Alleinerziehenden lag dieser Anteil bei rund 87 Prozent. Insgesamt mussten 36 Prozent aller Alleinerziehenden 2018 Hartz IV beziehen – ob erwerbstätig oder arbeitslos. Zum Vergleich: In der deutschen Gesamtbevölkerung beziehen nur 9,4 Prozent Hartz IV Leistungen.
Kritik von der Linken
Arbeitsmarktexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, sieht in den Zahlen ein buchstäbliches Armutszeugnis der Bundesrepublik. Alleinerziehende fänden nicht nur schwer einen neuen Job, „zusätzlich rutschen fast alle Alleinerziehenden in Hartz IV, sobald sie keine Arbeit mehr haben“, so Zimmermann gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Linke fordert Kindergrundsicherung
„Der Verlust des Arbeitsplatzes bedeutet für sie und ihre Kinder in aller Regel Armut“, aus diesem Grund fordert die Linken-Politikerin ein verlässliches Angebot von Kitas und Sozialleistungen, um Alleinerziehenden unter die Arme zu greifen. Eine Kindergrundsicherung für „jedes Kind in diesem Land“ soll Kinderarmut in Deutschland ein für alle Mal ein Ende setzen.
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