Am heutigen Tag, den 02. Juni, berät das Bundeskabinett über den Beschluss eines einmaligen Familienbonus von 300 Euro, der pro Kind ausgezahlt werden soll. Dieser ist Teil des Konjunkturpaketes, welches die Folgen der Corona-Krise u.a. die fehlenden Einnahmen von Unternehmen und die Steigerung der Anzahl Arbeitsloser, abfangen soll. Armin Laschet (CDU) und Andreas Pinkwart (FDP) hatten sogar eine Einmalzahlung von 600 Euro gefordert, dafür aber wenig Zuspruch erhalten.
Familienbonus: Wer hat Anspruch?
Der Familienbonus soll sowohl für ärmere Familien als auch für reiche Familien gelten. Die 300 Euro würden bei reichen Familien lediglich mit dem Freibetrag in der Steuererklärung verrechnet. Ulrich Schneider (Paritätischer Wohlfahrtsverband) findet, es ginge zu viel um die Wohlhabenden und Kaufprämien für Autos und zu wenig um die zwei Millionen Kinder, welche von Hartz IV Leistungen leben. Eine Anspielung darauf, dass in dem neuen Konjunkturpaket nicht nur der Familienbonus, sondern auch erneute Hilfen für die Automobilindustrie geplant sind.
Antje Tillmann, finanzpolitische Sprecherin des CDU/CSU Bundesfraktion, möchte den Familienbonus nur den bedürftigen Familien zukommen lassen, welche auch den Kinderzuschlag erhalten. Der Kinderzuschlag ist eine Aufstockung des Kindergeldes. Weiteres zum Kinderzuschlag hier.
Familienbonus: Auszahlung
Die SPD hat das Ziel, dass die 300 Euro nicht zur Anrechnung auf den Hartz IV Satz führen, die Familien also die volle Summe erhalten. Den Ursprung der Idee zum Familienbonus hatte Familienministerin Franziska Giffey (SPD), welche damit sowohl Familien helfen als auch die Wirtschaft ankurbeln möchte. Die 300 Euro könnten dazu genutzt werden, nach den Einschränkungen durch Corona wieder mit den Kindern Freizeitaktivitäten wie z.B. den Besuch eines Freizeitparks oder Anschaffungen für den Haushalt in Angriff nehmen zu können.
Beispiel: Eine Familie mit vier Kindern erhält einmalig durch den Familienbonus 4 * 300 Euro = 1.200 Euro.
UPDATE zum Familienbonus HIER:
„Technische Ausstattung gibt es in den ärmsten Familien“
Auch Geräte für das Homeschooling könnten vom Familienbonus angeschafft werden. Professor Dr. Wieland ist einer der Berater der Bundesregierung und findet allerdings, das Equipment für Homeschooling sei kein Argument für den Familienbonus. Kinder aus Hartz IV Familien sollten möglichst schnell wieder in die Schule, da sei die Priorität zu sehen. Tablets oder Laptops seien selbst in der ärmsten Familie vorhanden.
Lesetipp: Urteil: Hartz IV Familien haben Anspruch auf Tablet
Chaos bei CSU: Familienbonus ja/nein ?
Die CSU im Allgemeinen, ist sich in ihren Aussagen nicht einig. Markus Söder betitelte den Familienbonus für Hartz IV Empfänger und andere Familien diese Woche noch als „sinnvoll“. Vor einer Woche hieß es noch von Alexander Dobrindt, er sei gegen eine Einmalzahlung des Familienbonus.
Titelbild: Altrendo Images /shutterstock.com