Laut einer Studie ist der Schulabschluss entscheidend dafür, wie lange eine Person im Leistungsbezug verbleibt. Zu diesem Ergebnis kam vor Kurzem das Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Ohne Schulabschluss länger Hartz IV?
Haben junge Erwachsene keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss, laufen sie Gefahr, dauerhaft in den Hartz IV Bezug zu rutschen. Die fand das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer am 07. Juli veröffentlichten Studie heraus.
Bei der Dauer des Bezugs von Hartz IV Leistungen spielt der Studie zufolge der Schulabschluss der Betroffenen eine wesentlich größere Rolle als die Frage danach, ob ihre Eltern bereits auf Arbeitslosengeld II angewiesen waren.
10.000 junge Erwachsene analysiert
Die Studie des IAB zielte darauf ab, die Dauer des Hartz IV Bezuges junger Menschen im Übergang in das Erwachsenenleben zu ermitteln. Über 6 Jahre hinweg analysierten die Forscher dafür die Entwicklung von rund 10.000 Bürgern und Bürgerinnen der Bundesrepublik unter 21 Jahren, die die Schule mit höchstens einem Realschulabschluss verließen und die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Anspruch genommen hatten.
Elternhaus kein erhöhtes Risiko für eigenen Hartz IV Bezug
Die Mehrheit der Testgruppe bezog im untersuchten Zeitraum nie Hartz IV Leistungen oder konnte sich trotz des Leistungsbezuges innerhalb der Bedarfsgemeinschaft mit ihren Eltern später daraus lösen:
„Somit ist ein Arbeitslosengeld-II-Bezug über mehrere Jahre in der Phase des Übergangs von der Schule in das Erwerbsleben nicht unbedingt ein Hinweis auf eine gefährdete Erwerbsintegration“, so die Studienautorinnen Juliane Achatz und Brigitte Schels.
Schulabschluss entscheidend für Leistungsbezug
Anders verhielt es sich jedoch mit einer Teilgruppe der untersuchten Personen, die keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss hatten – 28 Prozent von ihnen waren im untersuchten Zeitraum mindestens einen Monat lang auf Hartz IV angewiesen. Von denen, die Hartz IV Leistungen erhielten, waren 50 Prozent länger als 23 Monate auf die staatliche Unterstützung angewiesen.
Die Studie des IAB finden Sie hier.
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