Individuelle Betreuung und gezielte Integration erweisen sich ebenso wie der arg strapazierte Begriff der Augenhöhe beim Bürgergeld längst als leere Worthülsen. Seit der Einführung des Hartz-IV-Nachfolgers bringen die Jobcenter immer weniger Menschen in Arbeit. Das belegt die Integrationsquote. Sie dümpelt bei etwa 20 Prozent vor sich hin. Im Berichtsmonat Juni 2024 waren es 20,3 Prozent. Zum Vergleich: Von März bis Juni 2022 standen etwa 25 Prozent zu Buche.
Vierteljährlicher Bericht zur Leistungsfähigkeit
Dass diese Zahlen vierteljährlich veröffentlicht werden, hat der Gesetzgeber in §48a des SGB II (Vergleich der Leistungsfähigkeit) geregelt. Wie der Name schon verrät, geht es darum, die Leistungsfähigkeit der Jobcenter zu dokumentieren. Wobei: Leistung scheint in dem Kontext ein äußerst dehnbarer Begriff zu sein. Laut Daten erledigen die Behörden ihre Arbeit nicht gerade erfolgreich. Schließlich ist eine der Hauptaufgaben der Ämter, Bürgergeld Bedürftige in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
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Die aktuellen Daten
Im Berichtsmonat Juni 2024 ist das in 20,3 Prozent der Fälle gelungen. Die Zahl ergibt sich aus der Summe der Integrationen im Bezugsmonat und den vorangegangenen elf Monaten (804.171) und dem durchschnittlichen Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Vormonat und den vorangegangenen elf Monaten (3.963.017).
Das Problem ist lange bekannt
Jobcenter, Wir hatten bereits im vergangenen Jahr auf die eher magere Integrationsquote aufmerksam gemacht. Im Juni 2023 lag der Wert bei 20,4 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Es hat sich mal wieder nichts getan. Obwohl hinlänglich bekannt ist und die Zahlen sehr eindrücklich belegen, dass die Jobcenter Bürgergeld Bedürftige immer schlechter in Jobs vermitteln, wird nicht gegengesteuert.
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Rückgang bei öffentlich geförderter Beschäftigung
Nicht einmal bei der Integration in eine geringfügige Beschäftigung hat sich in den vergangenen Monaten eine spürbare Besserung eingestellt. Der Wert ist binnen eines Jahres marginal von 6,7 auf 6,9 Prozent gestiegen. Bei der Integration in eine öffentlich geförderte Beschäftigung ging es sogar weiter bergab, von 3,2 auf 2,8 Prozent. Das ist eine Entwicklung, die nur schwer nachvollziehbar ist.
Ursachenforschung
Bei der Ursachenforschung wird man viele Gründe finden. In der öffentlichen Diskussion sind es ganz klar die Bürgergeld Bedürftigen, die gar nicht arbeiten wollen und daher auch nicht integriert werden können – was schlichtweg nicht stimmt. Die meisten wünschen sich, endlich nicht mehr vom Jobcenter abhängig zu sein. Denkbar ist auch, dass die Zahl Geflüchteter eine Rolle spielt. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass die Rufe nach mehr Personal, weniger Bürokratie und einer besseren finanziellen Ausstattung seit nunmehr einem Jahr weiterhin ungehört bleiben, zulasten aller Betroffenen.
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