Hallo liebe Forumleser,
ich bräuchte mal ein paar Infos zu dem Thema HartzIV.
Zu meiner Person.
Ich bin M 49, geschieden, 3 Kinder (11, 13 und 17) und bin seit 27 Jahren Selbständig mit einem kleinen Kiosk, der 365 Tage im Jahr täglich 12 Stunden geöffnet ist.
Zur Zeit beschäftige ich noch 3 Aushilfen. Mit der Einführung des Mindestlohns 2015 begann das ganze Drama.
Pro Jahr fallen nun zusätzlich knapp 8500 EUR mehr an Lohnkosten und Beiträgen für die Knappschaft an, bei gleichbleibender Stundenzahl.
Um diese Summe irgendwie zu senken, gehe ich noch mehr Stunden arbeiten als früher (Monat ca. 220 Stunden), plus Wareneinkauf.
Urlaub mache ich 2 Wochen im Jahr.
Nun überlege ich das Geschäft endgültig aufzugeben. Nicht weil ich Pleite bin, sondern weil die Kosten von Jahr zu Jahr immer mehr werden
und der Gewinn immer weniger.
Preise erhöhen um den Gewinn zu erhöhen geht nicht, weil die meiste Ware preisgebunden ist. (Tabakwaren, Zeitschriften, Eis)
Außerdem sind noch weitere Mitbewerber in der Nähe und da muss man die Preise anpassen.
Arbeiten zu gehen um nur noch die Aushilfen und die anderen zusätzliche Kosten (Gewerbesteuer, IHK Beiträge, Steuerberater, GEZ, GEMA usw.)
zu bezahlen kann ja nicht der richtige Weg sein. Ohne die 3 Aushilfen geht es aber nicht. Eine musste aber im November schon gehen aus Kostengründen.
Im Oktober wurde ich auch noch an der Schulter operiert und musste 3 Wochen pausieren. Obwohl ich eigentlich 3 Monate Zuhause bleiben sollte,
bin ich nach der dritten Woche wieder arbeiten gegangen. Deswegen habe ich heute immer noch Probleme, Schmerzen und eine Entzündung.
Wenn ich ehrlich bin, kann ich einfach nicht mehr und ich will auch nicht mehr...
Zu den anderen Eckdaten:
Ich wohne alleine in einer 3,5 Zimmer Stadtwohnung auf 72 qm, diese kostet 360,00 Euro Kaltmiete (5€ pro qm) zuzüglich 150 EUR NK incl. Heizung.
Private Krankenversicherung seit 27 Jahren, monatlich 420 Euro, (Basistarif mit 1000 Euro SB pro Jahr)
1 Lebensversicherung mit BU 110 Euro, seit 27 Jahren
2 kleine Rentenversicherungen zusammen 75 Euro, seit 27 Jahren
1 Fondsgebundene Lebensversicherung 200 Euro, seit 5 Jahren
Unterhalt für 3 Kinder 900 Euro
1 Auto, 7 Jahre alt, Zeitwert aktuell 4500 Euro
Jetzt kommen meine vielen Fragen an Euch...
Da ich mit Sicherheit nicht sofort einen neuen Job bekommen werde, muss ich erst einmal Hartz IV beantragen.
Was passiert mit meinen ganzen Versicherungen??? Sie sind meine Altersvorsorge weil ich nicht in die Gesetzliche Rentenkasse eingezahlt habe.
Was ist mit meiner Privaten Krankenkasse? In 27 Jahren ist schon einiges dort an Rückstellungen zusammen gekommen.
Was ist mit meiner Wohnung. Ich weiß das mir dann nur 50 qm zustehen, aber meine Kinder kommen fast an jedem Wochenende zu mir
und übernachten dann auch, deswegen das dritte Zimmer. Und 5€ pro Quadratmeter finde ich sehr günstig.
Meine Vermieter haben in 25 Jahren nur einmal die Kaltmiete erhöht! Ich kenne kleinere Wohnungen die kosten viel mehr als meine mit 72 qm.
Unterhalt für die Kinder wird vom Jugendamt dann gezahlt? Das wäre und ist für mich der unangenehmste Teil der ganzen Geschichte.
Ich hoffe Ihr könnt mir die Fragen beantworten und habt vielleicht noch den einen oder anderen Tipp für mich auf was ich achten muss,
wenn ich wirklich Hartz IV beantragen muss. Zur Zeit ist mir das aber völlig egal. Nach 33 Arbeitsjahren ohne Unterbrechung bin ich ausgebrannt!
Herzliche Grüße
Donnerstein