ALG II in anderem Bundesland

    Hallo.
    Das wird jetzt hier eine kleine Erklärung meines Schicksals,weil ich glaube es wichtig sein könnte.
    Die Frage kommt erst am Ende.

    Vor einiger Zeit bin ich nach Berlin gezogen.
    Ich habe eine WG gestartet und hatte verschiedene Mitbewohner
    2012 habe ich in Berlin meine IHK Ausbildung erfolgreich absolviert.
    Danach habe ich versucht ein Fachabitur zu bekommen, was am Anfang auch sehr gut lief, dann warf mich aber ein Schicksalsschlag aus der Bahn und ich habe die Prüfung nicht geschafft. Ein Schuljahr später versuchte ich es erneut und versagte wieder, größtenteils weil ich tiefe depressionen hatte. Während dieser Zeit lernte ich jemanden kennen und wir wohnten mehr oder weniger zusammen bei ihr, was zur Folge hatte das ich nicht mitbekam das mein Mitbewohner seinen Anteil der Miete fast ein halbes Jahr nciht mehr gezahlt hatte, erst als der Räumungsbescheid da war unterrichtete er mich über die Lage und ich musste innerhalb eines Monats umziehen da sich die LAge nciht mit dem Vermieter klären ließ. Dadurch wohnte ich den Rest meines zweiten Abiversuches bei meiner Freundin.
    Als ich es das zweite mal nicht schaffte das Abi zu machen (ich war praktisch handlungsunfähig , antriebslos und weiß heute nicht einmal wie ich diese Zeit überlebt habe) lebte ich noch bis jetzt bei meiner Freundin, zwar arbeitslos, aber ich hatte durch Minijobs, Meiner Ausbildungsvergütung und anderen ersparnissen noch weiter leben können. Miene damalige Freundin bezog Harz IV und bezahlte damit die Miete und den Strom, ich half mit Lebensunterhalt und einkäufen aus.
    Anfang dieses Jahres habe ich angefangen mein Leben wieder zu ordnen und mir langsam wieder ein soziales Umfeld aufzubauen, dadurch brach dann aber auch unsere lange Beziehung ab und nun muss ich schnellstmöglich ausziehen.

    Ich beziehe weder Harz IV, noch bin ich in Berlin gemeldet (offiziell lebe ich bei meinen Eltern in Sachsen) momentan schlafe ich bei Freunden aber ich benötige natürlich schnellstmöglich eine Wohnung.
    Ich habe nicht einmal ansatzweise eine Ahnung wo ich mich melden sollte damit ich nächsten Monat nciht auf der Straße Sitze. Wenn mir irgendjemand weiterhelfen könnte würde mir das sehr weiterhelfen

    Das ist in der Tat schwierig. Wir versuchen das Stück für Stück aufzuarbeiten.

    #1 Wie alt bist du?
    #2 Würde es für ich in Frage kommen zu deinen Eltern zu ziehen?
    #3 Hast du eine Meldebestätigung für eine Berlin/ Steht die Adresse aus Sachsen auf deinem Perso?
    #4 Suchst du nur in Berlin eine Wohnung oder auch in anderen Gebieten wie z.B. Sachsen

    Ich bin jetzt 28 Jahre alt und ich lebe von kleinen Aushilfsjobs und Blutspenden, das ging jetzt einen Monat weil ich praktisch keine Ausgaben außer Ernährung habe aber das muss sich in den nächsten Wochen ändern

    Alles klar. Die Ausgangslage ist denkbar übel, aber es ist von Vorteil, dass du noch keine Leistung beziehst. Ergo genießt du die volle Freizügigkeit des deutschen Staatsbürgers und kannst problemlos überall einen Leistungsantrag stellen, wo du zumindest eine funktionierende Postadresse hast.

    Es ist Aufgabe der Kommune Obdachlosigkeit zu vermeiden. Da gibt es Anlaufstellen, zuständig wäre da die Gemeinde deiner Meldeadresse. Du kannst es natürlich auch bei der Stadt Berlin versuchen. Das ist dann die Notunterkunft. Bei der Suche nach einem Zimmer kann dir vermutlich keiner hier helfen, vielleicht wenn dir völlig wurscht ist wo du letztlich landest. Wenn du in Berlin bleiben willst brauchst du weiterhin Glück.

    Die andere Kiste ist Depression, und die ist gar nicht lustig. Da stellt sich die Frage, ob du deshalb in Behandlung bist oder wenigstens schon mal mit einem Arzt gesprochen hast. Da dies auch beim ersten Gespräch mit deinem Arnbeitsvermittler Thema sein wird muss der eine amtsärztliche Begutachtung anleiern, damit festgestellt wird ob und welchem Umfang du überhaupt erwerbsfähig bist. Nach diesem Gutachten erfährt auch der Vermittler was für dich überhaupt zumutbar ist, was für Stellen für dich in Frage kommen und so weiter. Spätestens dann wird nach ärztlichen Gutachten gefragt, die du aber nicht einreichen musst.

    Anderes Thema, aber gehört alles dazu.

    In Sachen Zimmersuche drück ich dir auf jeden Fall die Daumen.

    Deinen Erstantrag kannst du bestimmt auch auf der Seite des Leistungsträgers online kriegen. Oder du holst dir den Antrag beim JC. Da gehört alles so ausgefüllt wie es sich gehört, wenn es da wo hakt kannst du jederzeit nachfragen. Abgehen kannst du das entweder gegen Empfangsbestätigung im Job Center, oder bei jeder anderen deutschen Behörde, von der Polizei übers Standesamt oder in jeder Niederlassung einer gesetzlichen Krankenkasse. Überall kriegst du problemlos eine Empfangsbestätigung und leiten alles weiter. Natürlich lassen sie sich von den Kollegen im Job Center den Empfang bestätigen, falls da mal was verschwindet.

    Von dem Moment an, an dem das Job Center von deiner Bedürftigkeit erfährt läuft dein Leistungsanspruch rückwirkend zum Ersten des Monats.

    Ich kenne da jemanden, die ein Forum für Selbsthilfe betreibt... Das wäre dann direkt vor Ort. Wenn das erwünscht ist kann ich nachfragen wie das mit der Anmeldung da aussieht. Und wenn es erlaubt ist würde ich das Link zu diesem Forem gern weiter leiten.

    Das kann bei der Zimmersuche helfen, und Depressionen sind da kein Ausnahmethema.

    Hallo, danke für die schnelle Antwort

    Ich denke aus dem gröbsten bin ich wieder raus, ich habe soziale Kontakte gehe vor die Tür und mache sport und ich habe meinen Alkoholkonsum vollständig wieder im Griff.
    Wahrscheinlich hätte ich mir sofort Hilfe suchen müssen aber das war zu dem Zeitpunkt einfach nicht drin.

    Meine Eltern wissen teilweise von meinem Lebensverhältnis und würden auch 3 Monate mit einer Wohnung aushelfen.
    Es wäre also das beste wenn ich in Berlin einfach in ein Jobcenter gehe und dort einen Antrag auf Harz iV stelle mit Meldeadresse in einem Wohnheim ?

    Zitat von BerlinerMann

    Es wäre also das beste wenn ich in Berlin einfach in ein Jobcenter gehe und dort einen Antrag auf Harz iV stelle mit Meldeadresse in einem Wohnheim ?


    Um den Antrag in Berlin durchboxen zu können benötigst du einen gültigen Personalausweis mit Berliner Adresse oder eine gültige Meldebescheinigung mit Berliner Adresse.

    Viele Hilfevereine bieten es an, diese Adresse anzugeben, bis eine geeignete Wohnung gefunden wurde. Die Post des Jobcenters würde dann an den Hilfeverein gehen und du kannst dir die Post dort abholen.

    Alles klar, dann versuch ich das morgen gleich.
    Wenn ich die Postadresse von meinem Freund angebe bei dem ich gerade wohne , bekommt der dann Ärger weil er Wohngeldzuschuss bekommt oder würde das vielleicht auch gehen ?
    Ich würde gerne in Berlin bleiben da mein gesamtes soziales Umfeld in Berlin ist und ich gerade wieder angefangen habe mich wie ein normaler Mensch zu fühlen.

    Ich versuche mein Problem mit möglichst wenig Amtsschleifen zu lösen , ich befürchte das wenn ich etwas falsch mache das sich die Amtswege ewig hinauszögern.
    Mit dem Arbeitsamt habe ich in meinem bisherigen Leben nur schlechte Erfahrungen gemacht, das ging bis zu einem Punkt an dem ich meine Ausbildung für ein freiwilliges soziales Jahr abbrechen sollte, was auch einer der Gründe ist warum ich bisher noch nie Leistungen bezogen habe.

    Rufe am besten mal dort an:
    https://service.berlin.de/dienstleistung…tandort/151700/

    Die können dir sicherlich weiterhelfen und kennen Hilfevereine wo du eine Adresse für deine Post bekommst. Wenn du dann eine Meldebescheinigung oder Perso für Berlin hast, kannst du auch Antrag auf ALG II beim Jobcenter stellen. Ohne Nachweis würde dein Antrag wegen Nicht-Zuständigkeit abgelehnt werden.

    Ich würde einem Hilfeverein vor Ort dem Kumpel vorziehen. Du erhälst dort nicht nur die Post hin, sondern auch Ratschläge und Tipps für die Wohnungssuche.

    Ich bleibe bei dem Rat darüber mit einem Arzt zu sprechen. Das machst du eh nur, wenn du nicht ganz unten bist. Und das schadet nicht. Dabei stellt sich allerdings die Frage der Krankenversicherung.

    Sobald du Alg2 beantragst bist du krankenversichert.

    Wie du an den Antrag kommst habe ich dir geschrieben, auch wo du ihn überall abgeben kannst.

    Wenn du bei deinen Eltern wohnst solltest du einen Untermietvertrag vorlegen können. Von da an sollte die Miete nachweislich bezahlt werden, die wollen Kontoauszüge oder Quittungen sehen. Wenn du einen Pauschalmietvertrag vorlegst: warm mit Strom, dürfen sie dir keinen Betrag für Haushaltsenergie herausrechnen.

    Zitat von Bass386

    Um den Antrag in Berlin durchboxen zu können benötigst du einen gültigen Personalausweis mit Berliner Adresse oder eine gültige Meldebescheinigung mit Berliner Adresse.

    Viele Hilfevereine bieten es an, diese Adresse anzugeben, bis eine geeignete Wohnung gefunden wurde. Die Post des Jobcenters würde dann an den Hilfeverein gehen und du kannst dir die Post dort abholen.

    Du brauchst eine Postadresse, über die du täglich erreichbar bist. Das kann so ein Hilfeverein sein und jeder Mensch deines Vertrauens, der dich täglich an die Post läßt.

    Zitat von Piedro

    Du brauchst eine Postadresse, über die du täglich erreichbar bist. Das kann so ein Hilfeverein sein und jeder Mensch deines Vertrauens, der dich täglich an die Post läßt.


    Und was habe ich anderes behauptet?

    Der TE braucht die Bestätigung dieser Adresse für den ALG II Antrag !

    Meine Eltern haben ein Eigenaus auf einem Dorf, also ist da nichts mit Miete, ich habe auch kein Ankommen das ich irgendwo angeben könnte.


    Die Depressionen wurden ausgelöst weil ich in meiner Ausbildung sehr viel mit Unfällen, Suizid und Gewalt zu tun hatte. Ich hatte insgesamt 4 Sitzungen mit dem Betriebspsychologen, dabei wurde aber weder mir noch ihm klar wie schlimm die Lage wirklich ist. Ich bin eh ein sehr introvertierter Mensch und habe in einem Schichtsystem gearbeitet, dadurch sind abschottung und Schlafstörungen eh an der Tagesordnung.
    Wie gesagt, ich habe mich gerade im Griff sonst würde ich mich jetzt auch nicht aktiv um eine bleibe kümmern sonden wäre schon lange auf der Straße.

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