Hallo,
ich heiße Stefan und wohne in Zentraldeutschland. Ich bin jetzt 40 Jahre alt.
Nach meiner Schulzeit und über Umwege zum Abitur habe ich studiert aber nach wenigen Semestern das Studium hingeworfen. Nach dem ende des Studium bin ich aus der Familienversicherung geflogen und war viele Jahre ohne Krankenversicherung. Geplant war eine Ausbildungsstelle für einen Job der mir gut liegt und worin ich Talent habe aber ich erhielt nur absagen. Bei den wenigen Vorstellungsgesprächen wurde durchblicken gelassen das ich zu alt sei oder andere Vorwände. Ich habe dann aufgehört mich zu bewerben. Mit meinem "Talent" habe ich dann über Nachbarschaftshilfen etwas Taschengeld verdient wobei die Bezahlung meist eher schlecht war da ich immer angst hatte angeschwärzt zu werden. Es gab die Überlegung sich auf dem Gebiet selbstständig zu machen aber mich grauste es von den ganzen Fallstricken, Buchhaltung und fehlendes Eigenkapital. Schrittweise bin ich dann verarmt, konnte mir das Auto nicht mehr leisten und wenn ich etwas angespart hatte wurde es dann wegen der fehlenden Krankenkasse bei notwendigen Arztbesuchen teuer wo man als Privatpatient abgerechnet wurde. Nun ich war in der Zeit halbwegs zufrieden doch dann kam die SPD Gesundheitsministerin Ulla und führte die Versicherungspflicht für alle ehemals gesetzlich Krankenversicherte ein und auch ich musste zum 1.April 2007 zurück Ab da ging es bei mir steil Bergab weil mich die jährlich steigenden Krankenversicherungsbeiträge überforderten. So passierte es das ich an manchen Jahren sogar 14 Monatsbeiträge im Jahr zahlen musste weil sich die Säumniszuschläge aufsummierten. Alles was ich so in einem Monat über Nachbarschaftshilfe erhielt wurde teilweise oder ganz von der Krankenkasse weggefressen und da begann dann auch eine mittelstarke Depression. Sich jetzt Selbständig machen auf diesem Gebiet ist noch utopischer und überhaupt nicht mehr für mich zu finanzieren da die Krankenkasse dann noch teurer wird während der Personenkreis der zu bedienen wäre stetig schrumpft und die jungen mich meist nicht brauchen. Die Tätigkeit macht mir seit langem auch keine Freude mehr und habe viele vergrault was meine Lage weiter verschärfte. Das psychische Probleme dazu kommen verwundert nicht.
Rechnerisch ist absehbar das ich bald die Krankenkasse nicht mehr bezahlen kann. Ich habe Ausschau gehalten nach anderen Jobs aber viel ist körperliche Knochenarbeit die ich nicht leisten kann bzw. für kleinere einfache Jobs wie Zeitung austragen ich überhaupt keine Antwort erhielt.
Ich habe somit gut 20 Jahre lang vor mich hin gelebt und die Probleme verdrängt und die "Freiheit" genossen. Ich bin extrem bescheiden geworden da ich mir ohnehin nichts mehr leisten kann. Habe einen exzelenten Schufa Score da ich nie schulden gemacht habe. Freunde habe ich keine mehr. Habe alle Kontakte einschlafen lassen da ich mich für meine Situation schämte. Durch weniger Umgang mit Menschen wird man auch seltsamer, hatte nie eine Freundin und kann mit fremden Menschen nicht gut umgehen. Ich wohne parasitär bei den Eltern wo ich kostenlos wohnen, essen etc. kann aber auch da gibt es immer wieder Konflikte und die wissen auch wie verfahren meine Situation ist. Ich war immer stolz nie Hartz4 beantragt zu haben und meinte immer lieber nehme ich einen Strick als das zu beziehen. Nun wo die Probleme deutlich schwerer werden, der Lebenswille weiter groß ist und es paar Sachen gibt die ich nicht im Stich lassen kann stehe ich wohl bald davor Hartz4 beantragen zu müssen.
Ich habe wahnsinnig große Angst vor Hartz4 und gesundheitlich bin ich auch nicht so gut als das ich die Krankenkasse einfach unbezahlt weiter laufen lassen könnte oder andere Tricks wie das vortäuschen einer Auswanderung ins Ausland.
Ich mag keine Veränderungen. Am liebsten wäre mir alles beim alten mit Krankenkassenbeiträge die ich mir gut leisten kann.
Was mache ich nun? Wie kann ich weiter in meinen Zimmern wohnen? Die Eltern besitzen ein kleines Haus wo ich zwei Zimmer nutze, manchmal bei denen mitessen darf oder ich mich wochenlang von Dosensuppen und Supermarktbrot ernähre. Der Vater hat zwei Jobs und die Mutter ist Rentnerin. Strom, Wasser, Internet etc. wird mit murren von den Eltern bezahlt.
Was sage ich wie ich die vergangenen 11 Jahre die Krankenkasse bezahlen konnte und so weiter?
Danke für eure Ratschläge im Voraus