Hallo liebe HartzIV.org-Gemeinde,
ich hoffe ich bin im richtigen Forenbereich mit meiner Anfrage. Ich bin noch ganz aufgelöst, aber versuche mal meine Situation zu schildern.
Ich habe für die Zeit vom 1.Oktober 17 bis zum 31.März 18 Leistungen vom Jobcenter erhalten - aufstockend zu meiner Selbstständigkeit. In diesem Rahmen wurde mir auch eine Unternehmensberatung bei einem vom Jobcenter beauftragten Unternehmen angeboten, welche ich natürlich dankend angenommen habe. Dort meinte man es jedoch wohl etwas zu gut mit seinen Schützlingen. Zum Ende dieser Maßnahme wurde mir von der Beraterin dieses Unternehmens gesagt ich solle die abschließende EKS erst abgeben, wenn ich die erste oder gar zweite Erinnerung erhalten habe. Da mir alle sehr kompetent erschienen habe ich mich von diesem "Tipp" natürlich entzücken lassen. Ziel war es, dass die Jahresfrist überschritten wird und ich somit nichts zurückzahlen muss - das wurde mir von dem Beratungsunternehmen so erklärt!
Ich ließ also die Frist, die mir das Jobcenter zur Abgabe der abschließendes EKS gesetzt hat verstreichen und zunehmend geriet die ganze Sache auch in Vergessenheit. Jetzt, ca. 2 Monate nach der Frist habe ich einen Bescheid darüber bekommen, dass man nun davon ausgeht, dass mir keinerlei Leistungen zustanden und ich diese bitte voll umfänglich zurückzahlen soll - 3600 Euro in Summe. Innerhalb von 14 Tagen! Dass ich diese Summe nicht habe, muss ich euch vermutlich nicht erklären.
Es kam zwischen Fristende und diesem Bescheid keine einzige Erinnerung bzw. Ermahnung, dass ich doch bitte dringend meine Unterlagen einreichen soll, da es sonst eben diese Konsequenzen hat (ja, ich weiß, dass das eigentlich in jedem Schreiben vom Jobcenter steht).
Meine Frage ist nun:
Wie kulant kann man das Jobcenter einschätzen, wenn man Ihnen erklärt, dass dieses Vorgehen das Resultat einfach Falschberatung (ja fast schon Verführung zum Betrug) durch ein von ihnen beauftragtes Beratungsunternehmen zustande gekommen ist?
Ist es rechtens, dass mir ohne jegliche Erinnerung/Ermahnung/erneute Aufforderung zur Mitwirkung direkt dieser endgültige Bescheid zugeschickt wird?
Ich bin wirklich sehr verzweifelt und habe selbst keine Ahnung wie ich so dumm seit konnte. Ich bin sonst ein überkorrekter Mensch im Umgang mit Ämtern, da mir durchaus bewusst ist, dass sie am deutlich längeren Hebel sitzen. Und jetzt sowas...Ich habe mich voll und ganz auf die langjährige Erfahrung meiner Beraterin verlassen. Aber wie heißt es so schon? Wir sind verlassen, wenn wir uns auf andere verlassen.
Ich hoffe irgendwer kann mir hier Mut machen, dass es doch noch ein kleinen Hoffnungsschimmer geben könnte.
Beste Grüße
elide