Hallo liebes Forum,
nachdem ich letztes Jahr mein Abitur gemacht habe, wollte ich eigentlich ein Studium beginnen. Leider kam alles anders, ich wurde krank, befand mich 3 Monate stationär und noch längere Zeit ambulant in Behandlung. In der Zeit konnte ich nicht arbeiten und da sich meine Mutter und mein Stiefvater trennten, hatten wir nicht viel (meine Mutter ist selbst krank und kann nicht Vollzeit arbeiten, hat die ganze Zeit auch nur Teilzeit gearbeitet) weshalb meine Mutter den Weg zum Amt auf sich nahm. Von Dezember an leben wir nun also schon in einer Bedarfsgemeinschaft und beziehen Leistungen von der Arge. Trotz Krankheit und allem drumherum habe ich mich allerdings dazu aufgerafft, dieses Jahr eine Ausbildung zu beginnen und die Pläne für ein Studium um 3 Jahre zu verschieben, zumal ich das Geld gut gebrauchen konnte. Das Problem ist, meine Mutter sollte im September eigentlich auf Teilzeit angemeldet werden und hätte so auch von der Arge weg können. Also wäre alles in Ordnung gewesen. Nun haben sich meine Mutter und mein Stiefvater (für mich immer mehr Papa als mein Erzeuger) im Laufe des Jahres wieder angenähert und wollten auch wieder zusammen ziehen, das Thema Arge wäre auch damit erledigt gewesen, da er nicht allzu schlecht verdient hat. Unglücklicherweise ist mein Papa nun aber Mitte Juli verstorben, was mir und meiner Mutter sehr zusetzt und auch meine Krankheit verschlimmert. Dennoch kämpfe ich mich im Moment jeden Tag auf die Arbeit und versuch irgendwas daraus zu machen, meine Therapie hab ich allerdings abgebrochen, dafür fehlen mir einfach Zeit und Nerven. Das Problem ist jetzt, dass meine Mutter im Moment irgendwo in der Luft schwebt zwischen Teilzeit, Witwenrente und Erwerbsminderung und da nix geklärt ist. So lange, wie da nix geklärt ist, sind wir auch noch bei der Arge. Nun verdiene ich aber ja Geld und müsste theoretisch meinen Lohn abdrücken. Da stellt sich mir nur die Frage, wie das machbar sein soll. Ich verdiene Brutto 600 Euro, Netto bleiben mir um die 450 Euro. Davon habe ich allein 120 Euro Fahrtkosten im Monat + ich muss definitiv meinen Führerschein machen, da die Fahrerei mit dem ÖPNV auf Dauer absoluter Schwachsinn ist, da ich täglich von 7 bis 20 Uhr unterwegs bin. So ein Führerschein kostet ja auch Geld. Dazu kommt dann noch, dass ich Arbeitsklamotten benötige und bei betrieblichen Lehrgängen in Vorkasse treten muss, das ist alles Geld, dass ich ohnehin aufgrund der Arbeit brauche, da bleibt am Ende sowieso schon kaum mehr etwas für mich selbst. Und noch dazu kommt eben, dass durch die Beerdigung eben auch extreme Kosten entstehen, die meine Mutter sowieso nicht decken kann.
Ich frage mich nun, mit was ich im schlimmsten Fall rechnen muss. Und vor allem, ob sich meine Ausbildung überhaupt noch lohnt, wenn sie mir finanziell eher Probleme bereitet, ich jeden Tag 13 Stunden unterwegs bin, trotz psychischer Erkrankung - mit der zusätzlichen traumatischen Belastung durch das Sterben meines Papas - und nicht mal Therapie irgendwo reinpasst. Ich fühl mich seit Wochen furchtbar xxxxxxx und meiner Mutter geht es auch nur räudig und zusätzlich zu dieser Belastung kommen auch noch derlei finanzielle Sorgen. Ich frage mich mittlerweile, warum so viele Menschen sich noch über Suizide wundern, wenn Menschen derartiges auf sich nehmen müssen. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass meine Mutter und ich da alleine stehen...
Wortwahl korrigiert
Grace