Hallo,
ich habe ein Problem mit dem JobCenter in einer finanziellen Angelegenheit.
Ich war Aufstocker und bekam im November 2017 meine Nachtzuschläge von meinem Arbeitgeber ausgezahlt, ca. 1227 Euro netto. Durch diese Summe wäre ich in diesem Monat nicht Hilfsbedürftig gewesen, dennoch berechnet mir das JobCenter nach §11 (3) SGB II die Summe voll an und zwar verteilt auf 6 Monate.
Folgende Sachverhalte/Problematiken/Fragen liegen nun vor:
a) Ich habe mit meiner JobVermittlerin darüber gesprochen und sie mir sagte, ich brauche mich nicht abmelden für diesen Monat (was ich plante), da ich ansonsten meine Leistungen ab Dezember wieder vollständig neu beantragen müsste und die Verrechnung und Wegfall später automatisch erfolgen würde. Naiv wie ich war, habe ich das nicht schriftlich und ich kannte zum Zeitpunkt den dritten Absatz nicht.
b) Stand ich im Monat November dem Arbeitsmarkt auch nicht zur Verfügung, ich habe mich weder um einen zusätzlichen Job gekümmert, noch war ich ortsanwesend. Mit dem Wissen von jetzt, rechtswidrig. Damit hätte ich für den Monat November gar keinen Anspruch gehabt. Kann ich hierüber etwas erreichen?
c) Widerspricht §11 (3) SGB II nicht dem wesentlichen Zielen des Sozialgesetzbuches die Hilfsbedürftigkeit zu beenden/mindern ( §1 SGB II)? Immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt nicht Hilfsbedürftigt und nun sagt der Gesetzgeber einfach, dass ich es war, nur um an mein Geld zu kommen.
d) Sind diese "einmaligen" Einkommen wesentlicher Bestandteil meines monatlichen Einkommens. Hierbei handelt es sich in der Regel um die Nachtzuschläge und um Mehrarbeit sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld und zusätzliche tarifliche Leistungen. Natürlich sind die Einnahmen dadurch extrem schwankend, aber sie existieren mit wenigen Monaten Ausnahmen regelmäßig. Leider zahlt mein Arbeitgeber erst seit Mitte 2018 die Nachtzuschläge sofort mit dem Lohn aus.
e) Weiter führt dies auch zu Problemen für meinen 2. Bewilligungszeitraum (der Erste war 09/2017-/03/2018), da die 6 Monate in diesen hineinreichen und ich im Mai wieder sehr hohe "einmalige" Einkommen habe, sodass man mir hier November nicht anrechnen könnte, da auch hier meine Hilfsbedürftigkeit eigentlich beendet wäre.
f) Muss leider noch dazu gesagt werden, dass bis Anfang/Mitte diesen Jahres die Nachtzuschläge unter "Mehrarbeit" ausgezahlt worden sind. Laut Arbeitszeiterfassung kann aber ganz klar bestimmt werden, dass es sich hierbei um die Nachtzuschläge handelt (dort auch so deklariert), die in Stunden umgerechnet worden sind.
g) Wurde mir regelmäßig bei der JobVermittlerin verdeutlicht, dass ich mehr zu arbeiten habe, mehr Stunden zu leisten, mich mehr Bemühen muss, weil ich ansonsten in eine Maßnahme käme oder ich eben irgendwann sanktioniert werde. Jetzt habe ich mehr geleistet und mehr gearbeitet um die Hilfsbedürftigkeit zwischenzeitlich zu beenden und das JobCenter/Gesetzgeber streckt mir den Mittelfinger raus und sagt, nein du bleibst schön hilfsbedürftig, aber das Geld kriegen wir und du bleibst arm und im System.
Ich bin momentan wirklich verärgert, dass die Gesetze derart ausgelegt werden, dass ich überhaupt keine Chance hatte der Hilfsbedürftigkeit zu entfliehen, sondern das etwas mehr Geld mir sofort wieder weggenommen und mir eine Hilfsbedürftigkeit aufgedrängt wird, die gar nicht bestand und gewollt war, nur um das Geld zu verrechnen.
Mittlerweile habe ich bei meinem Arbeitgeber mehr Stunden. Ich hätte zwar nach meinem Grundgehalt Anspruch auf Unterstützung, aber mit den zusätzlichen "einmaligen" Einkommen, dürfte diese meist /stets wegfallen. Daher bin ich nicht mehr im Bezug, aber um mein hart verdientes Geld möchte ich dennoch kämpfen.
Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps oder Hinweise geben, wie ich dieser Nachzahlung entgehen kann.
Vielen Dank.