Ich leide seit Jahren unter chronischen Kopf- und Rückenschmerzen und absolviere zur Zeit ein -durch eine pädagogische Maßnahme begleitetes- Praktikum in Teilzeit im Büro. Sobald ich eine Aufgabe bearbeiten muss, die ein permanentes Klicken mit der Maus erfordert, bekomme ich schon nach einer halben Stunde Schmerzen in der rechten Schulter und je länger mit der Maus klicke, desto schlimmer werden die Schmerzen, so dass ich spätestens nach 2 Stunden etwas anderes machen muss. Besonders am Abend sind die Schmerzen so stark, dass ich mehrmals in der Woche ein Schmerzmittel einnehmen muss.
Es bereitet mir auch großen Stress, wenn man mir am Arbeitsplatz viele umfangreiche Aufgaben auf einmal hinlegt, weil ich den Druck verspüre, sehr schnell alles abarbeiten zu müssen und das führt zu einer starken Verschlimmerung der Schmerzen.
Die Pädagogen in der Maßnahme verlangen, dass ich nun einen neuen Praktikumsvertrag unterschreiben soll, in dem als Ziel genannt wird: „Steigerung der Belastbarkeit und Stabilisierung“.
Belastbarkeit verstehe ich als Durchhaltefähigkeit, als Fähigkeit, die Arbeit und den Druck aushalten zu können.
Wenn man bei meiner Krankheit, dem Repetitive Strain Injury-Syndrom (=überlastungsbedingte schmerzhafte Bewegungseinschränkungen durch Wiederholung stereotyper Bewegungen) die Schmerzen ignoriert und einfach jeden Tag mit Schmerzen so weiterarbeitet, chronifiziert sich die Verletzung in der Muskulatur und den Sehnen.
Es macht keinen Sinn bei dieser Erkrankung, die Schmerzen zu übergehen (was ich ohnehin schon tue) und weiterzumachen und die Belastung noch zu steigern, weil die Schmerzen dann immer schlimmer werden. Es wird in der Literatur empfohlen, möglichst frühzeitig den Arbeitsplatz und die Arbeitsmittel ergonomisch einstellen bzw. eine ergonomische Maus anzuschaffen.
Ich bin darüber wirklich total entsetzt, dass die Pädagogen meinen Durchhaltewillen steigern wollen, denn gerade dieser Durchhaltewillen, gerade das Ignorieren der Schmerzen und stundenlange Weiterarbeiten mit der Maus führt zu keiner Gewöhnung, sondern zu einer Verschlimmerung der Erkrankung, die dann schwer zu behandeln ist.
Ich habe nicht nur jeden Tag Schmerzen, sondern ich bin jeden Tag durch den langen Anfahrtsweg und das stundenlange hochkonzentrierte Arbeiten in jeder Sekunde auch mental und psychisch sehr erschöpft. Ich bin jetzt schon absolut am Limit!
Ich bin nicht bereit, den Vertrag mit der o. g. Formulierung zu unterschreiben!
Wenn ich mich bei den Pädagogen über etwas beschwere, drohen sie mir gleich mit Beendigung der Maßnahme. Die Pädagogin erzählt mir lang und breit über ihre vielen Krankheiten und Schmerzen, um mich zu mehr Härte gegen mich selbst zu erziehen, so nach dem Motto wenn sie mit ihren vielen Erkrankungen arbeiten geht, soll ich nicht so zimperlich, nicht so überempfindlich sein und gefälligst auch mit Schmerzen weiterarbeiten! Ich finde das unerträglich!!!!
Ich muss damit zum Orthopäden, aber da bekomme ich erst in 1-2 Monaten einen Termin und solange kann ich doch die Pädagogen mit dem Vertrag nicht hinhalten.
Hat jemand eine Idee?