Hallo zusammen,
folgende Situation: Ich bin seit mehreren Jahren nun arbeitsuchend und erfolglos in meiner Branche.
Dies liegt unter anderem daran, dass ich völlig unterqualifiziert für die regulären Stellen bin.
Das Jobcenter jedoch ist der Meinung, dass dies nicht zutrifft und fordert mich zu Bewerbungen auf.
In der Regel sind diese Aufforderung aber nicht meinem Profil entsprechend, sondern orientieren sich maximal an einem einzigen Schlagwort.
Nun hat man mich Ende letzten Jahres zu einer Bewerbung aufgefordert.
Diese wurde mir in der Jobbörse zugestellt und eine Mail mit einer weiteren Stelle parallel auf meine private Mail zugesandt, mit der Aufforderung, recht kurzfristig am nächsten Tag bereits mich zu bewerben.
Diese Mail beinhaltete keinen Verweis auf die Belehrung der Rechtskonsequenzen, auch habe ich keine postalische Aufforderung erhalten.
Alle bisherigen Aufforderungen waren "rechtsfolgenfrei", daher ging ich auch hier davon aus.
Für beide Stellen war ich meiner Auffassung nach nicht qualifiziert, also nicht beworben.
Bis hierhin war diese also bislang immer ok so, auch das Jobcenter hat nichts gesagt.
Jetzt soll ich mit Androhung einer möglichen Sanktion Begründen, warum ich mich nicht auf diese eine Stelle beworben habe.
Im Gespräch bereits wollte man meine Einschätzung und Begründung nicht stehen lassen, hat aber die gleiche Begründung bei anderen Stellen im selben Gespräch akzeptiert!
Man hat mir schon vor der Anhörung damit signalisiert, dass meine Begründung nicht geduldet und eine Sanktion vollzogen wird.
Wie soll ich jetzt damit umgehen?
Mir scheint es geht dem Jobcenter lediglich darum, dass ich wild auf alles was die mir vorsetzen Bewerbungen schreibe.
Selbst wenn ich das dann tue, wird an den Bewerbungen gemäkelt.
Nur kann ich nichts reinschreiben, wenn ich nichts kann, zumindest kann ich die derzeit geforderten Fähigkeiten des Marktes eben nicht mehr bedienen.
Man hat mir im letzten Jahr (und davor ebenfalls) zugesagt, wenn es nicht klappt mit dem derzeitigen Berufsprofil, dann würde man Plan B überlegen, also entweder Qualifikationen oder eine andere Umschulung.
Von beidem rückt man aber jedesmal ab und verlangt, dass ich es einfach weiterprobiere.
Heute hat man mir gesagt (! O-Ton !) "Sie hatten ja erst eine Umschulung, da können wir ihnen nicht schon wieder eine finanzieren."
Verstehe ich schon, allerdings hat man mir das angeboten, also Frage ich nach.
Zudem verweigert man mir die Qualifikationskurse, welche auf der Jobbörse gelistet werden, mit der Behauptung, man kann so etwas nicht anbieten, weil haben wir nicht. Als Alternative hierzu habe ich dann umständlich ein Praktikum absolviert in meinem Bereich.
Zur Zeit bin ich psychisch fertig. Ich weiß dass der Markt mich nicht will.
Qualifizieren geht nicht, weil habe ich kein Geld für und das Jobcenter stellt sich quer. Mal abgesehen davon, dass ich nicht in der Lage bin, als Selbstlerner zu funktionieren.
Stellenangebote sind i.d.R. völlig an meinen Kenntnissen vorbei.
Stellenangebote z.B. im Callcenter haben gerade mal entfernt tatsächlich etwas mit meinem Beruf zu schaffen, ich soll mich aber bewerben, auch wenn bekannt ist, dass ich Kaltaquisen und outbound-sales absolut nicht kann.
Also sitze ich heute hier und stecke in einem Dilemma.
Ich muss mich bewerben, habe dafür aber die Qualifikationen nicht, soll mich Rechtfertigen, man duldet meine Begründung aber nicht, soll mich auf dem Arbeitsmarkt integrieren, man hilft mir aber trotz Zusagen nicht.
Ach ja, in den Akten liegen auch Einträge vor, die so aus dem Kontext gerissen sind und teilweise daher schlicht Falschaussagen sind, dass da von mir ein Bild gezeichnet wird, welches überhaupt nicht mit den Aussagen der Sachbearbeiter zusammenpasst.
Ich bin jahrelang gelobt worden, wie engagiert und aktiv und bemüht ich bin.
Jetzt schreibt da jemand etwas rein, was völlig falsch ist und schon bin ich der Querulant und Verweigerer?
--> Kann ich gegen diese Akteneinträge etwas tun?
--> Kann ich fordern, dass Einträge nur mit meiner Unterschrift künftig erfolgen oder ähnliches?
Sodass also Aussagen von mir bestätigt werden müssen, bevor die da als in Stein gemeißelte Worte verewigt werden und als unumstößlich gelten.
Die 30% sind runde 130,-€ die erheblich meine Möglichkeiten beschneiden werden, evtl dann also die nächsten Monate (wenn überhaupt) zwei kleinere Einkäufe, es darf nichts passieren zwischendrin und kein Fahrkarte in der Zeit, sonst habe ich gar nichts mehr übrig um die Lebensmittel zu zahlen.
Vielen Dank für euer Feedback,
ein momentan völlig hoffnungsloser Fall