Guten Abend!
Ich hätte mal eine kleine Frage, vielleicht kennt sogar schon jemand die Antwort darauf.
Und zwar mache ich derzeit eine Umschulung. Hätte ich geahnt, welcher Rattenschwanz an Corona damals dran hing hätte ich den Umschulungsvertrag niemals unterzeichnet. Unterzeichnet habe ich im Februar, Anfang Mai ging es dann los. Einen Tag vorher erfuhr ich erst das meine Umschulung auch wirklich stattfinden würde, und die Umschulung war eine absolute Farse seit her. Sie fand online statt, ohne Konzept und ohne Unterricht. Uns wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Jahr lang gesagt das wir uns über Google Informationen zu diversen Themen anschauen sollen, und das schimpfte sich dann eine Umschulung.
Nun steht mein Pflichtpraktikum von 6 Monaten an. Eigentlich hätte es letzte Woche schon starten sollen, aber ich fand zu dem Zeitpunkt keinen Betrieb der zur Coronazeit ein Praktikum umsetzen konnte. Als ich letztendlich eine Zusage erhielt hieß es, das ich zwei Wochen verspätet starten könnte.
Aber nun schiebe ich hier eine ziemliche Panik wegen des Praktikums. Ich habe keinen PKW, bin also auf Bus und Bahn angewiesen. Mein Kreis hier hebelte trotz steigender Inzidenz weit über 100 die Notbremse aus, und die Stadt in die ich müsste wird ab dem 6. April wohl Modellstadt trotz ebenfalls hoher und steigender Inzidenz. Und ich für meinen Teil darf nicht mal eine gewöhnliche Influenza kriegen, weil selbst die mein Sterberisiko um einiges erhöhen könnte. Das Coronavirus löst neben dem für mich bei der Influenza schon gefährlichen Symptom sogar noch zwei weitere aus, die ich auf keinen Fall kriegen sollte.
Vor ein paar Jahren, mit 32, währe ich wegen dieser Grunderkrankung schon einmal fast gestorben. Danach endete ich im Krankengeld, und es dauerte Monate bis ich mich wieder in der Lage fühlte vor die Tür, ins Fitness-Studio oder arbeiten zu gehen. Die Pandemie riss diese alte Wunde wieder auf. Als noch von einer kommenden Notbremse und dem Lockdown während des Praktikumbeginns die Rede war, da hatte ich es aber im Griff. Aber jetzt wo ich höre das mein Kreis die Notbremse nicht durchführen möchte und die Stadt durch die ich daraufhin noch müsste Öffnungs-Experimente aller Art durchführen möchte..? Seit Freitag kann ich an nichts anderes mehr denken, mein Blutdruck schiesst durchgängig nach oben.
Den Vertrag bei meinem möglichen Praktikumsbetrieb habe ich noch nicht unterzeichnet, aber da das Jobcenter mit in dem Prozess steckte weiß man dort von dem Betrieb, und das ich nach Ostern dort anfangen sollte. Am Liebsten würde ich dem Betrieb nun mitteilen, das ich wegen meiner Gesundheit und der hohen Inzidenz erst mal vom Home Office aus, oder gar nicht, eingesetzt werden möchte. Die Chance ist aber hoch, dass man mir diese Möglichkeit verneint und ich die Stelle dadurch wieder "eigenverschuldet" verliere.
Um Sanktionen mache ich mir da nicht mal Sorgen, die mache ich mir vielmehr, weil man mir die Umschulung ganz oder anteilig in Rechnung stellen könnte. Nur da man hier in der Gegend so leichtsinnig mit den explodierenden Inzidenzen und weiteren Öffnungsmodellen umgehen möchte sehe ich mein Leben hier als potentiell gefährdet an. In Bus und Bahn hielt sich hier nie wer an die Abstandsregeln, selbst an die Maskenpflicht darin halten sich einige nicht. Ich habe einiges für diese Umschulung gegeben, viel Zeit geopfert um mir selbst das nötige Wissen anzueignen um diese bestehen zu können, aber mein Leben riskieren möchte ich dafür nicht.
Hat hier vielleicht jemand eine Idee wie ich mit der Situation umgehen könnte? Für mich ist Corona schon etwas, wovor ich sehr viel Respekt habe.. immerhin hatte ich schon einmal das Vergnügen eines mehr oder minder Herzstillstands, durch die Influenza. Mit dem ansteckenderen und tödlicheren großen Bruder der Influenza möchte ich nach Möglichkeit keine Bekanntschaft machen..