ALG II - Praktikum als Minijob deklariert - falsche Angaben Ordnungswidrigkeit

  • Hallo!

    Der Hintergrund:
    Ich suche einen Vollzeitjob. Mit meiner Bildung lande ich so eine Stelle am Ehesten in einer Werbeagentur. Ohne Arbeitsbeispiele tat ich mich allerdings extrem schwer mich ordentlich zu verkaufen - trotz Bewerbungscoaching. Klar, ich habe eine Designausbildung absolviert. Aber danach habe ich eine nieschige Spezialisierung studiert, auf die man mich leicht runterreduzieren kann. Ich hatte für Werbedesign keine aktuellen, brauchbaren Beispiele mehr. Um Arbeitsbeispiele für ein Portfolio zu bekommen und auch meine persönliche psychischen Hürden zu überwinden, hatte ich beschlossen ein Praktikum zu absolvieren.

    Problemsituation:
    Mein Sachbearbeiter für Jobvermittlung meinte, ich könne nicht einfach ein 3monatiges unvergütetes Vollzeitpraktikum absolvieren. Ich muss mich für Vollzeitstellen bewerben. Um das für mich vielleicht doch bürokratisch zu ermöglichen, blieb nicht viel Zeit, da ich bereits ein Angebot einer attraktiven Agentur hatte. Um im Leben endlich weiter zu kommen, fühlte ich mich "gezwungen", das Praktikum als einen Minijob zu deklarieren. Angeblich sind da nicht diese bürokratischen Hürden. Den kleinen Verdienst vom Praktikum habe ich dann gemeldet, aber eben als Minijobgehalt bezeichnet.

    Jetzt will die Agentur aber den Minijobvertrag sehen. Und ich kann natürlich nur einen Praktikumsvertrag vorzeigen und werde dann auffliegen.
    Versteht der Sachbearbeiter für den Bezug vielleicht auch die Motivation, die hinter so einer Lüge steckt? Mir ist das ganze peinlich. Mir ging es ja gar nicht darum, Einkommen zu verschleiern. Ich habe einfach Selbstwertprobleme / Angst vor Menschen / mache eine Art innerberuflichen Quereinstieg, also brauchte ich irgendwie diesen sanften Einstieg in die Arbeitswelt. Und dieses Praktikum hat mir dabei wie erhofft tatsächlich punktuell geholfen. Einen Minijob bei einer Agentur findet man dagegen nicht mal eben so.

    Frage:
    Ich plane jetzt, den Praktikumsvertrag einfach einzureichen. Irgendwelche Rechtfertigungen

    würde ich mir erstmal sparen und eine Reaktion abwarten. Dabei rechne mit einer Extrakürzung

    des Bezugs als Sanktion für diese Lüge. Aber muss ich auch Schlimmeres erwarten? Eine Anzeige oder so etwas? :(

  • Dann ist das Praktikum gerade so noch unschädlich. Über 3 Monate wäre es mit Mindestlohn zu vergüten gewesen, bis 3 Monate geht unentgeltlich. Und da es im SGB II keine Verfügbarkeit gibt wie im SGB III, kann man dir daraus auch keinen Strick drehen. Allerdings ist das Praktikum dann rechtlich ein "Hobby". Soll heißen: hat das JC jetzt Arbeit oder eine Maßnahme für dich oder lädt dich zum Termin, dann hat das Vorrang oder du riskierst eine Sanktion.

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