Hallo,
Ich habe ein paar Fragen und hoffe, hier an der richtigen Stelle für kompetente Antwort zu sein. Das Thema dürfte etwas komplexer sein.
Seit einigen Jahren bin ich selbstständig und beziehe seit einem Jahr Grundsicherung. Corona konnte ich noch überbrücken - als die 2022er Krise anbrach, ging es dann nicht mehr.
Meine einzige (!) Altersvorsorge liegt i.F.v. ca. 30 Einzelaktien vor. Die Altersvorsorge sollte keinesfalls angebrochen werden. Habe ich auch noch nie.
Erstmal kein Problem, denn die Fachliche Weisungen zu § 12 SGB II
ermöglicht einem 8.000 € Altersvorsorgerücklage pro Jahr Selbstständigkeit auch in Aktien. Nach 12,5 Jahren Selbstständigkeit wären das also 100.000 Euro, die man zur Altersvorsorge haben kann. Klingt erstmal viel, ist es in Bezug auf die Rente aber nicht.
Nunja.
Zu Jahresbeginn hatte ich in Aktien iHv 70.000 Euro hatte.
Seitdem sind die aber unerwartet in die Höhe geschossen und liegen bei 110.000 Euro!
Das ist eine sehr überraschende Steigerung, andererseits sind es Aktien - somit kann es morgen wieder bei 70.000 oder gar 40.000 liegen.
a) was bedeutet das nun für mich? Die 10.000 Überschuss würden mir leider nicht reichen, um mein Geschäft wieder zum laufen zu bringen.
b) sind die 8.000 Euro fix, oder gibt es hier womöglich rechtliche Möglichkeiten, infrage zu stellen ob dies ausreichend ist?
Nun ist es so, dass ich Geld in Modernisierung, Weiterbildung und Werbung stecken müsste, um in etwas verändertem Geschäftsfeld wieder Umsatz zu erzielen. Ich tippe hier auf 30.000 Euro. Das Geld habe ich aber nicht.
Gedankenspiel, wenn ich keine Finanzierung finde:
was passiert, wenn ich den No-Go Fall überwinde, meine Altersvorsorge aufs spiel setze, Aktien iHv 30.000+Steuer verkaufe und mir damit dann die zur Auftragsgewinnung notwendigen Investitionen tätige?
c) lässt sich das dann verrechnen? Denn 30.000 - 30.000 ergibt ja 0 Euro gewinn, die somit nicht von meiner Grundsicherung abgezogen werden können? Oder geht das nicht?
d) kontaminiere ich mir damit meine „Aktien nur als Altersvorsorge“? Trotz dieser Notsituation der benötigten Investitionen?
Wie gesagt, eigentlich ist es ein No-Go für mich, an die Aktien ranzugehen. Die sind für eine ausreichende Rente ohnehin nicht hoch genug.
c) es gibt ja noch einen „Vermögensfreibetrag“ von 15.000 Euro. Wie spielt das in all das genannte hinein?
Danke!
Moni