Wohngeld - Jobcenter beansprucht Nachzahlung über gesamten Bewilligungszeitraum

  • Hallo zusammen,

    ich versuche mich kurz zu fassen:

    Ich habe diesen Monat mein Studium abgeschlossen und bis ich die Dokumente habe, um meinen Beruf ausüben zu dürfen, vergehen aber noch 4-6 Wochen (Behörden brauchen halt was..). Deswegen habe ich ab dem 1.4.24 Bürgergeld beantragt.

    Auf der anderen Seite wurde mein Wohngeldantrag vom 1.7.2023 nach 8 Monaten Wartezeit Anfang März bearbeitet. Mir wurde per Mail vorab die Bewilligung bis zum 31.3.24 mitgeteilt und die Auszahlung der Nachzahlung zum 15.3.24 in Aussicht gestellt. Dabei handelte es sich um einen Folgeantrag, ich habe bereits von 2022-2023 Wohngeld erhalten. Die letzten 8Monate ohne Wohngeld waren ziemlich hart, letztendlich habe ich im Oktober einen privaten Kredit aufnehmen müssen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Den wollte ich dann mit der Nachzahlung tilgen.

    Jetzt schafft das Wohngeldamt die Auszahlung zum 15.3.24 doch nicht, die Zahlung soll erst im April eintreffen und den Wohngeldbescheid habe ich auch immer noch nicht schriftlich. Das Jobcenter weiß natürlich von dem Antrag und hat mir nun mitgeteilt, dass ich doch bitte schauen soll, dass die Nachzahlung vor dem 1.4.24 auf mein Konto gebucht wird - als stünde das irgendwie in meiner Macht. Sonst beansprucht das Jobcenter die Nachzahlung.

    Ich bin gerade einfach nur am verzweifeln. Mein Anspruch auf Wohngeld war sicher und dementsprechend haushaltet und plant man natürlich mit der Nachzahlung, nichtzuletzt war ich dazu gezwungen Schulden zu machen, weil das Wohngeldamt einfach nicht meinen Antrag bearbeitet hat. Und jetzt wird die Nachzahlung einfach beansprucht und das einzige was man hört ist "Zuflussprinzip". Als ob ich was dafür könnte! Ich kriege auch noch Gehalt von meinem Nebenjob für diesen Monat, ich sehe es schon kommen, dass aufgrund der Feiertage & Co das auch erst im April auf meinem Konto landet. Ich weiß einfach nicht weiter, diese ganze finanzielle Unsicherheit der letzten Monate war schon schlimm genug, das Wohngeldamt hat mich auch immer nur vertröstet und jetzt das. Es geht ja nicht nur um die Nachzahlung von 1 oder 2 Monaten, sondern um die Nachzahlung des kompletten Bewilligungszeitraumen von neun Monaten.

    Hat irgendjemand einen Rat? Das einzige, was ich vom Jobcenter höre ist "Wir arbeiten halt nach dem Zuflussprinzip". Für den Rest interessiert sich niemand. Berufsaussichten sind aktuell auch ziemlich schlecht. Kann ich irgendwas tun?

    LG

  • Das Problem, das du hier gerade schilderst, haben leider viele Bedürftige, die zunächst einen Wohngeld Antrag gestellt haben und dann Bürgergeld beantragen. Aber an dem Zuflussprinzip ist nicht zu rütteln - hierzu gab es in der Vergangenheit auch zahlreiche gerichtliche Entscheidungen. Wenn die Wohngeld Nachzahlung im Bewilligungszeitraum von Bürgergeld kommt, wird diese als Einkommen auf die Bürgergeld Leistungen angerechnet.

  • Berufsaussichten sind aktuell auch ziemlich schlecht. Kann ich irgendwas tun?

    Dich vielleicht nicht auf den erlernten Beruf versteifen und schnell einen alternativen Job finden, damit Du ggf. nur im April oder gar kein Bürgergeld benötigst. Denn, wenn die Nachzahlung im April kommt, muss das Jobcenter es als Einkommen anrechnen und je nach Höhe der Nachzahlung sogar auf 6 Monate verteilt.

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