Hallo, ich habe bitte einige Fragen an euch.
Folgende Ausgangssituation:
Ich bin männlich, 50+ und kümmere mich als pflegender Angehöriger um meine Mutter, 80+.
Wir wohnen in meinem Elternhaus welches mittlerweile mir gehört. (Meine Mutter hat es mir vor 5 Jahren überschrieben, da war sie noch gesund, normal Rentnerin und ich normal erwerbstätig.) Überlassungsvertrag mit Gegenleistungen (eingetragenem lebenslangen Wohnrecht im Grundbuch), wobei die Gegenleistungen aufgrund der Pflege, Wohnrecht usw mittlerweile höher sind als die Überlassung. Als meine Mutter krank wurde, haben wir nochmals beim Notar einen Ergänzungs Vertrag zum Überlassungsvertrag gemacht um die zusätzlichen Pflegeleistungen dort mit einzutragen.
Anmerkung zur Immobilie(mein Elternhaus), altes Haus mit Grundstück aus den 60er Jahren, wirklich Sanierungsbedürftig. Circa 120qm Wohnfläche, meine Mutter wohnt unten (ca 60qm) und ich wohne oben (auch ca 60qm Wohnfläche) . Laufende mtl kosten ca 450€ plus 250€ Heizkosten.
Meine Mutter wurde leider Altersdement und ich reduzierte meine Arbeitszeiten immer mehr um mich zu kümmern. Iwann ging es nicht mehr und ich wechselte auf Nachtarbeit um mich tagsüber zu kümmern. Dieses ging auch nur eine Zeitlang und ich war lange AU geschrieben und fiel dann irgendwann ins Alg1, welches ich aktuell auch beziehe.
Anmerkung zu meiner Mutter, nach zwei bösen Krankheits Situationen ist die Demenz sehr schnell voran geschritten. Pflegebett, ich wasche sie, gehe mit ihr auf die Toilette, ziehe sie an, reiche ihr Nahrung und trinken an, Medikamente, usw. und kümmere mich hier um alles drum herum, also eigentlich keine freie Minute. Zweimal in der Woche geht meine Mutter in die Tagespflege, den Rest kümmere ich mich Tag und Nacht, meine Mutter hat mittlerweile Pflegestufe 4. Aber meine Mutter und ich arrangieren uns gut, sind ein gutes Team, sie wohnt hier nun schon viele Jahrzehnte und solange wir es so hin bekommen, soll es auch so bleiben.
Nun sollte ich über die AfA eine Massnahme machen. Ich dachte lüge da nicht, sage es einfach so wie es ist. Wer seine alte kranke Mutter pflegt braucht sich nicht schämen und auch nicht lügen. Der Arbeitsvermittler hörte es sich an und sagte am Ende ich hätte da grad ein Fehler gemacht, ich hätte besser gelogen oder geschwiegen. Da er nun weiß das ich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe müsse er mir die Leistungen versagen. Er war dennoch verständnisvoll und gab mir eine gewisse Zeit um selbst zum jobcenter zu gehen, mir eine Tätigkeit zu suchen oder irgendwas an dieser Situation zu verändern, zb meine Mutter ins Pflegeheim.
Als pflegender Angehöriger wird man beim Alg1 wohl nicht anerkannt da man dem Arbeitsmarkt dann nicht zur Verfügung steht (wie ich im Nachhinein gelesen habe). Ich müsse wohl zum jobcenter, dort würde ich auch freigestellt wenn ich nachweise das ich mich als pflegender Angehöriger um meine Mutter kümmere (Pflegestufe 4).
Ich habe glaube vor 15 Jahren mal Hartz IV bekommen und möchte / will dieses eigentlich nicht. Ich weiß grad nicht wie ich aus dieser Situation raus kommen soll.
Hier ein paar EckDaten
Meine Mutter 80+ hochgradig dement, Pflegestufe 4
Ich, m, 50+, pflegender Angehöriger (bis auf die 2 Tage Tagespflege (9 Uhr bis 15 Uhr immer 24/7 kümmern)
Wir wohnen hier in meinem 60 Jahre alten Elternhaus, meine Mutter unten (ebenerdig) circa 60 qm und ich wohne oben 60qm.
Wert des Elternhauses geschätzt 200.000 - 225.000 Euro
Laufende Kosten mtl circa 700€ mtl incl Heizkosten. Im Überlassungsvertrag ist im lebenslangen Wohnrecht meiner Mutter 350€ Kosten (warmmiete) angegeben (weiß aber nicht ob ich den überlassungsvetrag vorlegen müsste).
Meine Mutter bezieht eine Altersrente von 820€ plus 500€ Versorgungs Bezüge. Dazu erhalten wir das Pflegegeld für die Pflegestufe 4 welches ja nicht mit eingerechnet wird. Ich erhalte aktuell Alg1 von 700€.
Vermögen (Ersparnisse) haben wir weiter keine.
Ich habe große Sorge zum jobcenter zu gehen, weiß allerdings nicht wie ich die Situation anders lösen soll. Als pflegender Angehöriger steht mir wohl Bürgergeld zu und ich werde bei Pflegestufe 4 wohl auch frei gestellt. Kann mir jemand was dazu sagen wie es mit meinem Haus aussieht? Mit der Rente und Versorgungs Bezüge meiner Mutter? Ich bin da grad echt ratlos.
Die Rente und das Pflegegeld meiner Mutter geht auf mein Konto da ich mich um die Finanzen kümmere, was ja auch gar nicht mehr anders geht. Vorsorge / General Vollmacht vom Notar liegt in allen belangen vor. Daher wird es auch schwierig Kontoauszüge von mir vorzulegen. Zudem habe ich alle Verbrauchsrechnungen (Strom, Müll, Grundsteuer, Wasser usw. im Januar für das ganze Jahr im voraus bezahlt, falls hier zuhause was passiert das ich dann etwas Luft habe. Somit kann ich auch keine aktuellen Konto Auszüge mit Strom, Telefon usw darlegen.
Ich habe schon mehrere Bürgergeld Rechner ausprobiert, dort steht am Ende, mir würden so um die 0,00 - 350,00€ Bürgergeld incl Miete mtl zustehen. Und dieses aufgrund Eigentum wohl auch nur 12 Monate.
Blöde Situation, mag und kann mir da jemand helfen?