Du sabotierst Dich gerade selbst.
Das ist erstaunlich häufig in der Situation. Ich kann Dir als Hilfestellung deshalb anbieten, Dir Dein Verhalten mal zu spiegeln:
Verantwortlich für Deine Situation bist erst einmal Du. Wenn Du 2 Monate mit der Miete im Rückstand bist, dann hättest Du Dich vor weit mehr als 2 Monaten darum kümmern müssen. Statt dessen hast Du Dutzende Tage unnötig vertrödelt.
Nun, wo Du in zeitlicher Hinsicht den Karren an die Wand gefahren und Dich nicht ums Nötige gekümmert hast, schiebst Du aus Panik die Schuld auf die anderen und baust Unsinn.
Realität: Auch die Behörde braucht Zeit und ein paar Wochen sind völlig normal. Die meiste Zeit verbringt das Jobcenter bei den meisten Bewilligungen übrigens damit, darauf zu warten, dass die Antragsteller die Unterlagen liefern.
Falls Du die Mitarbeiter in der Behörde mit Deinem eigenen Standard messen möchtest, dürften sie eigentlich zusätzlich auch noch ein paar Monate rumtrödeln. Wenn Du Dich schon nicht um Deine Angelegenheiten über Monate gekümmert hast - wieso sollten Wildfremde nun plötzlich in Stunden oder Tagen springen?
Schau Dir Deine Situation einmal an:
Auf der einen Seite argumentierst Du mit "Ich verliere meine Wohnung und leide Hunger!, wie kann das böse Jobcenter bloß vor mir verlangen, überhaupt auch nur noch einen Finger zu rühren?".
Die sachliche Antwort darauf lautet: Falls Du Deine eigene Geschichte wirklich glaubst, leidest und es so eilig ist....wieso lieferst Du die angeforderten Unterlagen nicht so schnell wie möglich und bist dafür seitdem Tag und Nacht aktiv?
Jeder, der daneben steht und es zielorientiert betrachtet, wird Dich fragen: "Wenn´s wirklich so dringend wäre, wieso hast Du dann Zeit für Rumchatten in Foren, Diskutieren, tagelanges Warten und offensichtlich auch noch genug Zeit, als das Du ernsthaft über das Einschalten eines Anwalts nachdenkst (was Tage und Wochen dauern wird)?
Das ist kein sinnvolles Verhalten, wenn Du wirklich davon ausgehst, dass Deine Angelegenheit so eilig ist. Statt dessen verschwendest Du hier nur Zeit mit Selbstblockade.
Fazit:
Mach das Sinnvolle: Trödel nicht rum und schlampe nicht. Hol Dir alle Belege, die Du beschaffen oder selbst erstellen kannst sofort und reich sie ein. Falls Du irgend etwas nicht beschaffen kannst, schreibt eine Nachricht, dass und warum Du das nicht kannst. Bitte dringlich um eine vorläufige Bewilligung. Häng Dich dann zusätzlich ans Telefon und telefoniere mit der Behörde zu Deinem Fall und erkläre die Situation sachlich und ohne Übertreibung.
Darüber hinaus kannst Du z.B. noch über das Folgende nachdenken:
- Hast Du mit Deinem Vermieter bereits geredet, die Situation geklärt und einen Aufschub ausgehandelt?
- Hast Du alle Möglichkeiten genutzt, vorübergehend Geld zu leihen? "Ich habe kein Geld zum Essen, es ist so eilig" ist für die meisten Leute, die zum ersten Mal einen Antrag beim Jobcenter stellen, nur manipulatives Geschwätz. Wenn es hart auf hart geht, reicht ein Hunderter einen Monat für Nahrungsmittel - auch wenns dann z.B. Tee, Müsli, Milch und Nudeln mit Tomatensauce sein mögen. Nur die allerwenigsten Leute haben Niemanden, der in so einer Situation nicht mal den besagten Hunderter oder einen Fresskorb rüberreicht.
- Hast Du bereits Deine Ausgaben runtergefahren und mit allen Unternehmen, denen Du monatlich Geld schuldest, Kontakt aufgenommen, Verträge gekündigt wo möglich, etc?
- Hast Du geschaut, was es vor Ort an sozialer Unterstützung gibt? Sei es Beratung, sei es Essen etc. Fast überall finden sich zusätzlich zur Behörde auch noch andere Helfer.