Hallo Zusammen,
zu unserer derzeitigen Situation.
Leider wurde uns im zwölften Mietjahr vom Vermieter die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt.
Das ist unschön, wir kennen aber seine Beweggründe und können ihm das nicht übel
nehmen. Daher müssen wir uns spätestens zum 01.06.2023 eine neue
Bleibe suchen.
Unsere Bedarfsgemeinschaft besteht aus 3 Personen.
Mein Mann ist arbeitsunfähig erkrankt und kann an weiten Teilen des Tages das Bett nicht verlassen.
Ich arbeite in Teilzeit im Homeoffice. Da mein Arbeitgeber mehrere hundert Kilometer
entfernt sitzt, ist es ohne Umzug nicht anders möglich.
Für meine Tätigkeit brauche ich einen festen Arbeitsplatz, ein
Popup-Arbeitsplatz am Küchentisch o.ä. ist nicht möglich.
Unser Kind ist 12 Jahre alt und geht auf eine weiterführende Schule. Ein
Schulwechsel kommt aus sozialen und pädagogischen Gründen, unter
anderem seinem Förderbedarf, nicht in Frage. Wir sind daher in der
Suche räumlich sehr eingeschränkt.
Laut Aussage des Jobcenters darf eine Wohnung für 3 Personen nicht mehr als 564€
Kaltmiete kosten und maximal 75m² Wohnfläche aufweisen.
Die Tatsache, dass ich für meine Tätigkeit einen festen Arbeitsplatz
benötige sei dafür unerheblich. Der Mietspiegel liegt im Landkreis
bei rund 8,50 pro m², in den Gemeinden rund um die Schule meines
Sohnes deutlich über 9€, Neuvermietungen und Wohnungen unter 100m²
sind wie üblich aber teurer. 564€ reichen also rein rechnerisch
nur für maximal 67m². Faktisch findet man aber keine Wohnung über
50m² zu besagtem Preis und bei allen steht schon in der
Ausschreibung, dass Leistungsempfänger nicht erwünscht sind. Der
Sachbearbeiter vom Jobcenter gab am Telefon frei zu, dass es auch
längerfristig aussichtslos wäre eine 3 Zimmerwohnung für diese
Kaltmiete zu finden, aber so sei das nun einmal.
Wir würden uns jetzt ja eine passende Wohnung suchen und die Differenz (wie bisher auch) selbst bestreiten,
aber leider haben wir für die aktuelle Wohnung keine Mietkaution
hinterlegt, sondern eine Versicherung abgeschlossen. Wir könnten die
Kaution für eine neue Mietwohnung daher nicht finanzieren und ein
Darlehen kann das Jobcenter nur gewähren, solange die neue Wohnung
innerhalb der genannten Parameter liegt.
Gibt es tatsächlich keine Möglichkeit, an eine realistische Wohnung zu kommen,
für die ich meine Tätigkeit nicht aufgeben müsste?
Wir sind grade wirklich ratlos und freuen uns über jeden Hinweis.
Danke für die Mühen.