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10.000 Euro für jedes neugeborene Kind geschenkt – das steckt dahinter

Marjo Czaja (CDU) hält Rede mit Mikrofon

Jedem Kind sollen 10.000 Euro geschenkt werden, diesen Vorschlag hatte die CDU bereits im April präsentiert. Der Vorschlag des ehemaligen CDU-Generalsekretärs sah vor, dass junge Menschen dann mit Erreichen der Volljährigkeit ein Startkapital hätten. Dieser Plan zielt darauf ab, die Chancenungleichheit zu verringern und jungen Menschen den Einstieg in Studium, Ausbildung oder Selbstständigkeit zu erleichtern. Doch während einige die Idee unterstützen, gibt es auch erhebliche Kritik.

Der Vorschlag der CDU, 10.000 Euro Startkapital an alle 18-Jährigen zu zahlen, hat eine lebhafte Debatte ausgelöst. Während die Idee darauf abzielt, die Chancenungleichheit zu verringern, betonen Kritiker die Notwendigkeit, bereits in der Kindheit zu intervenieren und eine zielgerichtete Kindergrundsicherung einzuführen.

Hintergrund

Die CDU möchte, dass das Geld ab dem 18. Lebensjahr für Studium, Firmengründung oder private Rentenvorsorge zur Verfügung steht. CDU-Generalsekretär Mario Czaja erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“ den Hintergrund des Vorschlags:

„Dass die soziale Herkunft einen solchen Einfluss auf die Startchancen von Kindern hat, sehen wir als gravierendes Problem“.

Unterstützung und frühere Vorschläge

Die Idee eines Startkapitals ist nicht neu. Die SPD hatte bereits vor über einem Jahr die Forderung nach einem Grunderbe von 20.000 Euro für alle 18-Jährigen aufgestellt. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigte, dass ein solches Startkapital die Vermögensungleichheit in Deutschland deutlich reduzieren könnte.

Kritik und Bedenken

Lars Hüttler, Geschäftsführer vom Kinderschutzbund Köln, äußerte gegenüber dem WDR ernsthafte Bedenken:

„Es ist viel zu wenig. Es kommt dann zu spät. Wir müssen in der Kindheit dafür sorgen, dass das System unseren Kindern einen guten Rückhalt bietet, gute Chancen eröffnet.“

Er hinterfragte den Nutzen der 10.000 Euro für die Existenzgründung mit 18 Jahren.

Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband war noch direkter in seiner Kritik und bezeichnete den Vorschlag auf Twitter als

„eine echte Schnapsidee“.

Er betonte die Notwendigkeit, sich jetzt um die 2,9 Millionen armen Kinder in Deutschland zu kümmern, und nicht erst, wenn sie erwachsen sind. Schneider kritisiert das Prinzip der „Gießkannenpolitik“ und fordert, sich stattdessen um eine zielgerichtete Kindergrundsicherung zu kümmern.