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51 Euro Unterdeckung monatlich beim Strom lässt Bürgergeld Empfänger verzweifeln

Mann schaut verzweifelt auf seinen Stromnzähler

Im Schnitt fehlen jeden Monat etwa 51 Euro bei einem Single im Bürgergeld-Bezug, um den Strom bezahlen zu können. Das Portemonnaie ist meist schon vor dem Monatsende leer. Wenn der Stromversorger dann noch den Abschlag erhöht, öffnen sich finanzielle Abgründe, die Bürgergeld Empfängern schlaflose Nächte bereiten. Von der Regierung sind aktuell keine weiteren Hilfen zu erwarten und den Weg zum Jobcenter kann man sich in der Regel sparen. Da bleibt Betroffenen oft nur der Weg über Vereine oder die Anlaufstellen von Sozialverbänden. Doch auch hier ist man längst am Limit.

Stromkosten rauben den Schlaf

Pauline ist eine von vielen Bürgergeld-Bedürftigen, denen die hohen Stromkosten keine Ruhe lassen. Sie habe sich nachts den Kopf zerbrochen, wie sie ihre Stromrechnung bezahlen soll. 548 Euro seien derzeit noch offen. Ein Betrag, den man nicht einfach so von der Grundsicherung ansparen kann.

Trotz Preisbremse: Stromkosten belasten Bürgergeld-Haushalte extrem

Hilfesuchende wenden sich an Vereine

Weil der Staat Menschen in Not immer wieder im Stich lässt, hat Pauline sich Hilfe suchend an den Verein Sanktionsfrei gewandt. Dessen Gründerin, Helena Steinhaus, informierte am 20. April über den Fall – also knapp zehn Tage bis zum Monatsultimo. Zu diesem Zeitpunkt war der Solitopf des Vereins jedoch schon leer.

Immer mehr Menschen suchen Rat

Dabei wären noch weit mehr Haushalte auf die Hilfe angewiesen.

„Immer noch bekommen wir täglich Mails von Menschen, die ihre Stromrechnungen nicht zahlen können“,

schreibt Helena Steinhaus.

Dass viele Bürgergeld-Empfänger mit den steigenden Strompreisen überfordert sind, sollte niemanden überraschen. Dazu reicht ein einfacher Blick auf die Zahlen.

Monat für Monat fehlen über 51 Euro

Einem Single stehen mit dem Bürgergeld Regelbedarf jährlich rund 489 Euro für Strom zur Verfügung. Ausgehend von 92 Euro pro Monat, die ein Singlehaushalt laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox durchschnittlich bezahlen muss, bleibt eine riesige Lücke. Dann steht es 1.104 zu 489 Euro. Die Differenz von 615 Euro, über 51 Euro im Monat und damit mehr als zehn Prozent des Regelsatzes, muss man an anderer Stelle sparen.

Strompreis wird beim Bürgergeld zum Desaster

Helfer sind auf Spenden angewiesen

Hier setzen Vereine wie Sanktionsfrei an. Mit dem Solitopf soll Menschen in Not geholfen werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind. Deshalb bittet der Verein um Spenden – und hat, wenn man die Kommentare zum Beitrag verfolgt, auch schon einige neue Unterstützer gefunden.

Regierung wälzt soziale Not ab

Was an dieser Konstellation bitter aufstößt: Die Regierung wälzt die soziale Not immer mehr auf das Ehrenamt ab. Statt faire Regelsätze zu berechnen oder Hilfen zu gewähren, stellt man sich taub. Bestes Beispiel neben den Stromkosten sind die Lebensmittelpreise. Hier verlässt sich die Ampel ganz auf die Tafeln und ihre Helfer. Ist auch einfacher, als selbst aktiv zu werden.

Strompreise mit dem Tarifrechner vergleichen

Da die Strompreise der Anbieter immer undurchsichtiger werden, sollte man jedes Jahr die Tarife vergleichen und ggfls. wechseln. Häufig haben die Anbieter im ersten Jahr gute Konditionen, die dann ab dem zweiten Jahr nicht mehr gelten, so dass man wieder zu einem anderen Versorger wechseln sollte.

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Bild: andriano.cz/ shutterstock.com