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Alarmierend: Jeder Dritte gerät durch spontane Ausgaben in Geldnot

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Finanzielle Not breitet sich aus: Laut einer aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamts stehen immer mehr Deutsche vor der Herausforderung, unerwartete Ausgaben nicht mehr aus eigener Tasche bezahlen zu können. Im Jahr 2023 betraf dies bereits 35 Prozent der Bevölkerung. Damit setzt sich ein alarmierender Trend fort, denn 2021 lag dieser Anteil noch bei 32,2 Prozent, 2022 bei 33,9 Prozent.

Kein Geld für Waschmaschine & Co.

Die Zahlen unterstreichen: Immer mehr Menschen in Deutschland geraten finanziell ins Straucheln. Über ein Drittel der Haushalte ist inzwischen nicht mehr in der Lage, spontan auftretende Kosten wie eine Autoreparatur oder den Ersatz einer defekten Waschmaschine aus eigenen Mitteln zu stemmen.

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Breite Gesellschaft betroffen

Besonders alarmierend: Diese finanzielle Notlage betrifft keineswegs nur die ärmsten, etwa Empfänger von Bürgergeld oder Sozialhilfe. Zunehmend gerät die breite Masse unter Druck. Selbst Rentner, die jahrzehntelang gearbeitet haben, finden sich immer häufiger in einer prekären finanziellen Situation wieder. Unerwartete Ausgaben, die früher leicht zu bewältigen waren, werden nun zu existenziellen Problemen. Dieser Trend zeigt, dass die finanzielle Belastung inzwischen weite Teile der Gesellschaft erreicht hat.

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Daten aus EU-Erhebung

Die besorgniserregenden Daten stammen aus der EU-weiten Erhebung EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions), bei der jährlich etwa 40.000 Haushalte in Deutschland befragt werden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der finanziellen Situation der Bürger zu erhalten. Die jüngsten Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild: Immer mehr Menschen können unvorhergesehene finanzielle Belastungen nicht mehr bewältigen.

Kritik an der Regierung

Die Veröffentlichung der Statistik hat auch politische Reaktionen ausgelöst. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), äußerte scharfe Kritik an der aktuellen Regierung. Sie sieht in den Zahlen einen Beleg dafür, dass die Politik der vergangenen Jahre das Problem der sozialen Unsicherheit verschärft hat. Wagenknecht spricht von „spürbaren Wohlstandsverlusten“, die viele Bürger betreffen, und macht die Regierung für diese Entwicklung verantwortlich.

Titelbild: F01 PHOTO / shutterstock