Es ist ein buchstäbliches Armutszeugnis für ein angeblich so reiches Land wie Deutschland: Trotz Arbeit sind viele Bürger der Bundesrepublik von Armut bedroht, dies belegt eine Datenveröffentlichung des Statistischen Bundesamtes. Für Linken-Politiker ist das Ausmaß dieser Zustände empörend.
Jeder vierte Armutsgefährdete berufstätig
In Deutschland ist jeder vierte Armutsgefährdete berufstätig. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort des Statistischen Bundesamts auf eine Anfrage der Linken hervor, die dem Evangelischen Pressedienst vorliegt. Zudem sind weitere 23 Prozent der Armutsgefährdeten Rentner von über 65 Jahren – Kinder sind allerdings mit knapp 21 Prozent ebenfalls häufig betroffen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. 24,2 Prozent der Armutsgefährdeten sind arbeitslos, berufsunfähig oder in der Ausbildung bzw. Studium.
Armutsrisiko variiert je nach Bundesland
Gemäß einer EU-Richtlinie gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens der Gesamtbevölkerung hat. In Deutschland liegt die Armutsgrenze für einen Ein-Personenhaushalt im Jahr 2018 bei 1.035 Euro. Das Armutsrisiko variiert je nach Bundesland: Baden-Württemberg führt diese traurige Liste mit 28,3 Prozent an, gefolgt von Sachsen (27,8 Prozent) und Hamburg (27,4 Prozent). Am wenigsten Armutsgefährdete leben in Nordrhein-Westfalen (23,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (24,3 Prozent).
LINKE fordert Abschaffung von Hartz IV
Für die Linke-Politikerin müssen diese erschreckenden Zahlen Konsequenzen nach sich ziehen:
„Einerseits sind Millionen Menschen arm trotz Arbeit. Andererseits stellen die Schwächsten in unserer Gesellschaft den überwiegenden Teil der Armen, also Kinder, alte Menschen und alle, die schlicht keine Arbeit finden“.
Hartz IV müsse abgeschafft und der Mindestlohn deutlich angehoben werden fordert Zimmermann, die die Zahlen angefragt hatte. Des Weiteren sei eine Ausweitung der Tarifbindung von Nöten, um dem bitteren Trend entgegenzutreten.
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