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Bald über 100 Euro weniger Rente? Millionen Frauen betroffen!

Ältere Frau mit Taschenrechner und Bescheid

In den aktuellen Diskussionen über den Bundeshaushalt 2025 wird die Mütterrente zum brisanten Thema. Die Bundesregierung steht unter Druck, Einsparungen vorzunehmen, und eine der Maßnahmen könnte die Abschaffung der Mütterrente sein. Sollte dies umgesetzt werden, drohen Millionen von Rentnerinnen in Deutschland erhebliche finanzielle Einbußen.

Bedeutung der Mütterrente

Die Mütterrente wurde 2014 von der damaligen Koalition aus CDU und SPD eingeführt, um die Erziehungsleistungen von Frauen anzuerkennen, die vor 1992 Kinder zur Welt gebracht haben. Vor ihrer Einführung wurden pro Kind lediglich ein Jahr Kindererziehungszeit bei der Rentenberechnung berücksichtigt. Mit der Reform wurde diese Zeit auf insgesamt 30 Monate ausgeweitet, was die Rentenansprüche von Millionen Frauen erhöhte. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) flossen 2022 rund 13 Milliarden Euro in die Mütterrente, von der fast neun Millionen Frauen profitierten. Die Senioren-Union betont: „Die Mütterrente ist eine Rentenleistung als Anerkennung für die Geburts- und Erziehungsleistung unserer Kinder.“

Massive Auswirkungen für Betroffene

Laut einer aktuellen Studie des DIW würde die Abschaffung der Mütterrente bedeuten, dass betroffene Frauen im Schnitt 107 Euro weniger Rente pro Monat erhalten würden. Besonders betroffen wären Frauen, die ohnehin ein erhöhtes Risiko für Altersarmut tragen. „Frauen ab 65 Jahren weisen ein überdurchschnittliches Armutsrisiko von 19,4 Prozent auf,“ so das DIW. Ohne die Mütterrente würde das Risiko auf 22,3 Prozent steigen. Frauen, die mehrere Kinder erzogen haben und dadurch weniger erwerbstätig waren, sind besonders gefährdet. Ein solcher Schritt würde die finanzielle Lage von Frauen mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die auf diese zusätzliche Unterstützung angewiesen sind, deutlich verschlechtern.

Kritik und Bedenken

Die geplante Abschaffung der Mütterrente stößt nicht nur auf soziale, sondern auch auf rechtliche Bedenken. Das DIW warnt, dass eine solche Maßnahme „verfassungswidrig“ sein könnte, da sie in die Eigentumsrechte der betroffenen Frauen eingreifen würde. Die Senioren-Union äußert sich dazu klar: „Unvergleichlich hart wären insbesondere Frauen mit kleiner Rente betroffen und deren finanzielle Situation würde sich nachhaltig verschlechtern.“ Die rechtliche Unsicherheit und die potenziell verheerenden sozialen Folgen sorgen für erhebliche Kontroversen in der politischen Diskussion.

Die Debatte um die Mütterrente verdeutlicht auch, wie wichtig es ist, die Erwerbstätigkeit von Frauen langfristig zu stärken. Laut dem DIW ist es notwendig, die Kinderbetreuung und Pflegeinfrastruktur auszubauen sowie steuerliche Anreize zu reformieren, um die finanzielle Lage von Frauen zu verbessern. „Neuere empirische Studien zeigen, dass Frauen aufgrund der Mütterrente ihre Beschäftigung und ihre Arbeitsstunden vor dem Renteneintritt reduziert haben,“ heißt es im Bericht des DIW. Ohne solche Reformen könnte die Belastung der Rentenkasse weiter steigen, insbesondere wenn Frauen aufgrund der Mütterrente ihre Arbeitsstunden vor dem Renteneintritt reduzieren.

Titelbild: Ground Picture / shutterstock