Die Zahl ist ein Lichtblick in einer für Bürgergeld Bedürftige eher düsteren Zeit: 42.700 Euro. Dieser Betrag kam beim Weihnachtsbonus des Vereins Sanktionsfrei zusammen. Aufgestockt reichte die Summe, um 300 Menschen mit jeweils 150 Euro eine kleine Freude zu bereiten. Damit wurde eindrucksvoll bewiesen, dass längst nicht jeder sich in den Chor derer einreiht, die das Bürgergeld für die Probleme dieser Zeit verantwortlich machen.
Hilfe in Zeiten heftiger Kritik
Sparen auf dem Rücken Armutsbetroffener, indem Sozialleistungen radikal gekürzt werden: Damit gehen einige Parteien auf Stimmenfang und sind damit durchaus erfolgreich. In den sozialen Medien werden Betroffene daher schnell zu Buhmännern der Nation und das Bürgergeld zum weichen Ruhekissen.
Ungebrochene Spendenbereitschaft
Glücklicherweise glaubt nicht jeder diesen Behauptungen. Sonst wäre der Weihnachtsbonus des Vereins Sanktionsfrei kaum möglich. Die ungebrochene Spendenbereitschaft zeigt, dass vielen Menschen bewusst ist – vielleicht sogar aus eigener, früherer Erfahrung mit Hartz IV –, wie schwer es ist, mit der Grundsicherung für Arbeitssuchende über die Runden zu kommen. Das gilt gerade zu Weihnachten. In diesem Jahr ganz besonders aufgrund der Inflation, die Sparen für Geschenke oder einen schönen Abend mit der Familie nahezu unmöglich machte.
Viele kleine Brücken
Die Aktion des Vereins Sanktionsfrei greift diese Probleme in Erinnerung an den früheren Weihnachtsbonus auf. Bis 2005 gab es den Bonus in Höhe von 150 Euro zusätzlich zur Sozialhilfe. Mit Hartz IV kam der Rotstift, den die Ampel auch beim Bürgergeld fest in Händen hält. Umso wichtiger sind private Aktionen von Vereinen und Verbänden, damit zumindest Kinder eine schöne und sorgenfreie Zeit erleben. Sanktionsfrei reiht sich dabei ein in eine Vielzahl von Ideen wie Wunschbäumen oder einfach nur „süßen“ Tüten – mit denen kleinen Brücken über einen immer tiefen werdenden Riss in der Gesellschaft gebaut werden.
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