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10.000 Euro vom Staat für jedes Kind – das ist die CDU Idee dahinter

Neugeborenes mit Euro-Scheinen als Geschenk

Kindern aus reichem Haus steht die Welt offen – im wahrsten Sinne des Wortes. Kinder aus armen Familien, insbesondere im Bürgergeldbezug, müssen hingegen sehen, wo sie bleiben. Hier mangelt es schlicht an Chancengleichheit, für die jede Partei eigene Rezepte entwickelt. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja machte sich bereits vor ein paar Monaten für einen Zukunftsfonds stark, aus dem jedes Kind zum 18. Geburtstag einen Erstbetrag von 10.000 Euro erhalten sollte.

Geld für Studium oder Gründung

Begründet wurde der Vorstoß mit dem Einfluss der sozialen Herkunft auf die Startchancen. Das sei ein „gravierendes Problem“. Dafür wollte Mario Czaja ein Kinderchancenpaket auflegen, das ohne Rücksicht auf die Herkunft jedem ein Startkapital von 10.000 Euro an die Hand gibt – für ein Studium oder eine Gründung. Angedacht war ferner, den Betrag auch in eine Rentenbeteiligung umwandeln zu können.

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SPD hatte 20.000 Euro gefordert

Der Vorschlag erinnert an das Grunderbe, das die SPD vor etwa einem Jahr ins Gespräch gebracht hatte. Hierbei ging es um eine Einmalzahlung von 20.000 Euro an alle 18-Jährigen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung betonte damals, dass damit die

„Vermögensungleichheit schneller und deutlich stärker sinken“

könne.

Kosten: etwa sieben Milliarden Euro

Um den Vorstoß von Mario Czaja in konkrete Zahlen zu fassen. Ausgehend von 10.000 Euro müssten für die rund 675.600 im Jahr 2022 geborenen Kinder knapp 6,756 Milliarden Euro auf die Seite gelegt werden. Nach den Wünschen des damaligen CDU-Generalsekretärs würde das Geld von einer unabhängigen Institution verwaltet und mit dem 18. Lebensjahr automatisch auf das Bankkonto überwiesen.

Heftige Kritik: Schnapsidee

Kritik an der Idee ließ nicht lange auf sich warten. Moniert wurde unter anderem, dass längst nicht jedes Kind 10.000 Euro benötige. Das Prinzip der Gießkannenpolitik stieß auch dem Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Dr. Ulrich Schneider, bitter auf. Überdies werde das Geld nicht erst in ein paar Jahren, sondern angesichts von fast drei Millionen Kindern, die in bitterer Armut leben, jetzt schon benötigt.

Was soll das bringen?

Dr. Ulrich Schneider sprach daher von einer „Schnapsidee“. Ähnlich reagierte der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes, Lars Hüttler. Schon in der Kindheit müsse für einen guten Rückhalt gesorgt werden. Das Geld komme somit zu spät. Außerdem seien 10.000 Euro viel zu wenig. Der Kinderschutzbund fragte sich, was ein solcher Betrag für „ein bisschen Existenzgründung“ bringen soll.

CDU entfernt sich von Chancengleichheit

Dass Kindern Chancengleichheit oder ein fairer Start geboten wird, davon hat sich die CDU inzwischen weit entfernt. Der neue Generalsekretär Carsten Linnemann sieht im sozialen Bereich eine völlig andere Baustelle: Ihm ist das Bürgergeld ein Dorn im Auge. Es suggeriere, jeder hätte Anspruch darauf, und sei zu lasch. Daher spricht sich Linnemann für Zwangsarbeit aus. Das würde schon minderjährige Mitglieder einer Bürgergeld-Bedarfsgemeinschaft hinsichtlich der eigenen Zukunftsplanung enorm unter Druck setzen.

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Streit um die Kindergrundsicherung

Seitens der Ampel hat man sich für Jungen und Mädchen im Koalitionsvertrag auf die sogenannte Kindergrundsicherung geeinigt. Sie soll zig soziale Leistungen bündeln und einfacher zugänglich machen. Geplant ist, so wie schon seit Jahren gefordert, die Regelbedarfe für Kinder endlich auf ein armutsfestes Niveau zu heben. Allerdings streitet man noch übers Geld. Benötigt würden mindestens zwölf Milliarden Euro (was aus Expertensicht schon knapp bemessen ist), vom Finanzministerium bewilligt werden aber nur zwei Milliarden Euro.

Bildmontage: Iryna Inshyna + grafvision/ shutterstock.com