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Deutschlandticket wird teurer: Bürgergeld deckt Mehrkosten nicht

Hand hält Deutschlandticket

7,50 Euro fehlen beim Bürgergeld – rein theoretisch – um auch im kommenden Jahr mit dem Deutschlandticket in Bus und Bahn unterwegs sein zu können. Denn statt 49 soll der Fahrschein ab 2025 mit 58 Euro monatlich fast 20 Prozent mehr kosten. Der Regelbedarf für den Bereich Verkehr summiert sich jedoch nur auf 50,50 Euro. Während man mit dem bisherigen 49-Euro-Ticket gut über die Runden und von A nach B gekommen ist, müssen viele demnächst rechnen und an anderer Stelle sparen.

Kaum Spielraum im Regelsatz

Der Regelsatz für einen alleinstehenden Bürgergeld Bedürftigen in Höhe von 563 Euro pro Monat gliedert sich auf dem Papier in eine Reihe von Bedarfen wie Nahrungsmittel, Bekleidung, Freizeit und Energie. Wie man das Geld letztlich ausgibt, ist dann jedem selbst überlassen. Viel Spielraum gibt es ohnehin nicht. Und der wird durch den neuen Preis für das Deutschlandticket noch weiter eingeschränkt.

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Nullrunde plus höhere Ausgaben

Stellt man die höheren Ausgaben für das Ticket dem Bürgergeld Regelsatz gegenüber, so entsprechen 7,50 Euro immerhin 1,3 Prozent. Plus die Teuerung beim Strompreis, bei Lebensmitteln und in vielen anderen Bereichen. Da wird der Gürtel mitunter verdammt eng. Das gilt umso mehr, weil für das Jahr 2025 eine Nullrunde beim Bürgergeld beschlossen wurde. Anhand der vorliegenden Daten zur Inflation und der Entwicklung der Arbeitslöhne hätte es sogar eine Kürzung geben müssen. Die ist aber per Gesetz ausgeschlossen. Noch. Denn Überlegungen, auch hier den Rotstift zücken zu dürfen, wurden längst angestellt.

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Sozialtickets helfen nur bedingt

Dass mit der Einigung auf 58 Euro für das Deutschlandticket eine zusätzliche Belastung einhergeht, belegen die nackten Zahlen. Nun werden Kritiker sagen, wozu benötigen Bürgergeld Bedürftige überhaupt einen solchen Fahrschein? Um zum Amt zu fahren, zum Arzt, Verwandte und Freunde zu besuchen – nur, um ein paar Möglichkeiten zu nennen. Auch der Punkt, dass zuhauf Sozialtickets angeboten werden, dürfte wieder zu hören sein. Das Problem: Nicht überall gibt es eine sozial verträgliche Variante des Deutschlandtickets. Ferner sind Sozialtickets oft nur in bestimmten Regionen gültig oder vor Ort gar nicht erhältlich. Das 49-Euro-Ticket war insofern eine ideale Lösung, die man jetzt merklich verschlechtert hat.

Titelbild: nitpicker / shutterstock