684.360: So viele Rentnerinnen und Rentner waren in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres auf Grundsicherung im Alter angewiesen und lebten somit auf Bürgergeld-Niveau. Wenngleich die Zahl im Kontext des Krieges in der Ukraine gewertet werden muss, stellt sie ein neues Rekordhoch dar. Das Plus beträgt 90.000 oder knapp 15 Prozent und rückt das Thema Altersarmut wieder in den Fokus – samt der Forderung, endlich einen Schutzschirm zu spannen.
Rente reicht nicht zum Leben
Zunächst einmal: Was heißt Grundsicherung im Alter? Hierbei handelt es sich um eine staatliche Leistung, die beantragt werden kann, wenn die eigenen Einkünfte – in erster Linie die Rente oder Pension – die Lebenshaltungskosten nicht mehr decken. Dieses Problem haben, wie die Zahlen belegen, immer mehr Rentnerinnen und Rentner.
Anfrage der Linksfraktion
Ausgangspunkt für die Daten zur Grundsicherung im Alter, ermittelt vom Statistischen Bundesamt, war laut Funke Mediengruppe eine Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Frauen sind demnach besonders oft auf Grundsicherung angewiesen. Sechs von zehn Rentnerinnen bleibt unterm Strich nicht mehr als ein Betrag in Höhe des Bürgergelds – für alleinstehende Erwachsene 502 Euro Regelsatz.
Alarmierende Zahlen
Dietmar Bartsch, Bundestagsfraktionschef der Linken, nennt die Zahlen zur Altersarmut „alarmierend“ und fordert die Regierung zu einer konsequenten Anti-Inflationspolitik. Die Entwicklung sei das Ergebnis einer verheerenden Politik. Jetzt sei es an der Zeit, die Preise zu senken und gerade bei Lebensmitteln und Strom lückenlos zu kontrollieren.
Hohe Dunkelziffer
Das würde auch denen helfen, die sich aus Scham nicht ans Amt wenden und nicht um Hilfe bitten. Denn eines ist laut Dietmar Bartsch sicher: Die Dunkelziffer bei Altersarmut dürfte deutlich höher liegen. Und selbst wenn man den Schritt wagt und den Antrag stellt: Große Sprünge sind mit einem Betrag in Höhe des Bürgergelds nicht möglich. So endet der Traum vom auskömmlichen Lebensabend für immer mehr Menschen in Armut.
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