Die Corona-Krise verlangt Deutschland alles ab. Läden schließen, Unternehmer bangen um ihre Existenz und Hamsterkäufer sorgen bundesweit für gähnende Leere in den Supermarktregalen. Besonders für Empfänger von Sozialleistungen ist die aktuelle Lage bedrohlich – Die Chefin der Linkspartei Katja Kipping fordert deshalb mehr finanzielle Unterstützung für die finanziell schlechter aufgestellten Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik.
Corona-Krise verdeutlicht Kluft zwischen Arm und Reich
Die Entwicklungen rund um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus machen die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland für alle sichtbar: Während die einen hamstern, können die einen nur mit Müh und Not den Wocheneinkauf bezahlen. Linken-Chefin Katja Kipping erkennt den Ernst der Lage für Hartz IV Bedürftige und Empfänger von Sozialleistungen:
„Viele Tafeln schließen. In den Supermärkten sind nicht selten die billigen Produkte wie Reis und Nudeln ausverkauft, ein Notvorrat ist im Hartz-IV-Regelsatz nicht vorgesehen“,
erklärt sie im Interview mit Welt am vergangenen Freitag.
Pandemiezuschlag auf Sozialleistungen
In Anbetracht der Lage „braucht es jetzt einen Pandemiezuschlag auf alle Sozialleistungen. Stromsperren und Zwangsräumungen müssten umgehend per Verordnung ausgesetzt werden“, so Kipping. Große Energieversorger wie Eon, EnBW und Innogy kündigten bereits an, bis auf Weiteres auf neue Stromsperren zu verzichten (buergergeld.org berichtete). Dies soll finanzschwache Bürger in Zeiten der Krise entlasten.
Mehr Geld für Personal im Gesundheitswesen
Doch nicht nur Empfänger von Sozialleistungen sollten künftig mehr finanzielle Unterstützung erfahren. Aus Kippings Sicht macht die Pandemie einmal mehr deutlich, dass auch das Personal im Gesundheitswesen unterbezahlt ist. Hier sei ein „Aufschlag von 500 Euro pro Monat“ auf den Monatslohn, um den Beruf „attraktiver“ zu machen und mehr Mitarbeiter für den Gesundheits- und Pflegebereich zu gewinnen.
Solidarität oder Egoismus?
Ob und wann Pandemiezuschlag und Gehaltserhöhung für Gesundheits-bzw. Pflegepersonal kommen, ist unklar. Für Kipping stellt die Corona-Krise einen Wendepunkt in der gesellschaftlichen Ausrichtung der Bundesrepublik dar:
„In solchen Zeiten zeigt sich der Charakter einer Gesellschaft: Dominieren die Solidarität und die gegenseitige Rücksicht, oder dominiert der kaltherzige Egoismus? Wenn wir wollen, dass nicht der Egoismus die Oberhand gewinnt, müssen dringend soziale Garantien und wirtschaftliche Hilfen kommen“.
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