Das Pilotprojekt des Vereins „Mein Grundeinkommen“ findet Anklang. Fast 2 Millionen Menschen haben sich bis jetzt um eine Teilnahme an der Studie beworben -Tendenz steigend.
Pilotprojekt: Mein Grundeinkommen
Das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) wird bereits seit geraumer Zeit heißt diskutiert. Die Idee dahinter sieht für jeden Bürger der Bundesrepublik ein sanktionsfreies monatliches Einkommen vor – und das völlig unabhängig vom Beschäftigungsstatus. Könnte das BGE dem System Hartz IV und seinen Sanktionen ein Ende bereiten? Kritiker zweifeln unterdessen vor allem an dem Effekt, den das Grundeinkommen auf dessen Empfänger und deren Arbeitsmoral haben soll. Aus diesem Grund veranlasste der Verein Mein Grundeinkommen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW Berlin) eine Studie, die die Auswirkungen des BGE untersuchen soll.
Ziel der Studie
Ziel der Studie ist es dabei, die Wirkung des Grundeinkommens auf Gefühlslage und Verhalten der Probanden zu untersuchen und empirisch festzuhalten:
„Bisher wurden das Bedingungslose Grundeinkommen und dessen Auswirkungen nur unter dem Aspekt von Erwerbsarbeit untersucht, nun soll es aber auch um das Handeln und Empfinden der TeilnehmerInnen gehen sowie um die Veränderung von Werten, kognitiven Fähigkeiten und Zeitverwendung“, heißt es dazu von den Verantwortlichen.
Quelle: pilotprojekt-grundeinkommen.de
Ursprünglich sollten dafür 120 Menschen 3 Jahre lang 1.200 Euro monatlich steuerfrei erhalten. Interessierte können sich bewerben und sich mit etwas Glück über eine Auslosung einen Platz in dem Pilotprojekt sichern. Angesichts des großen öffentlichen Interesses und der steigenden Bewerberzahlen ist eine Erhöhung der Teilnehmerplätze jedoch nicht ausgeschlossen.
2 Millionen Bewerber
Um eine repräsentative Datengrundlage zu schaffen, hofften die Verantwortlichen auf 1 Million Bewerber bis November – doch sie erreichten ihr Ziel weitaus schneller als gedacht. Innerhalb von 3 Tagen bewarben sich über eine Million Menschen auf einen Platz in der Studie. Doch damit nicht genug: Seit Mitte August sind mittlerweile knapp 2 Millionen Bewerbungen (Stand: 22. September 2020) bei den Initiatoren eingegangen. Finanziert wird das Projekt derweil über Spenden von Privatpersonen, die Bewerbungsfrist endet am 10. November 2020.
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