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Betrug: Sozialamt-Mitarbeiter veruntreuen 418.000 Euro

Mann im Anzug hält Koffer voller Geld

Das Bremer Amt für Soziale Dienste ist in einen schwerwiegenden Korruptionsskandal verwickelt. Zwei Mitarbeiter – ein Mann und eine Frau – sollen insgesamt 418.000 Euro aus den Kassen der Behörde entwendet haben. Ihre Methode: Sie erfanden Unterhaltsvorschüsse und Ausfallgeld für nicht existierende Personen und ließen die Zahlungen auf eigene Konten fließen. Der Betrug war so raffiniert organisiert, dass er über zwei Jahre hinweg unentdeckt blieb.

Erfundene Zahlungsempfänger

Die Verdächtigen nutzten ihre Position im Amt, um gefälschte Akten für erfundene Personen zu erstellen. Diese Akten betrafen Unterhaltsvorschüsse und Ausfallgeld – finanzielle Hilfen, die das Amt an Alleinerziehende auszahlt, wenn der unterhaltspflichtige Partner seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Monatlich sollen auf diese Weise etwa 13.500 Euro auf die Konten der Täter geflossen sein, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem Weser-Kurier berichtete. Die Ermittlungen laufen derzeit in 31 Fällen, was darauf hindeutet, dass die beiden insgesamt 31 nicht existierende Empfänger von Sozialleistungen erfunden haben könnten. Die ausgezahlten Beträge variierten je nach dem angeblichen Alter der Kinder zwischen 230 und 395 Euro pro Monat.

Aufgedeckt und gefeuert

Die betrügerischen Aktivitäten wurden schließlich durch interne Prüfungen aufgedeckt. Als die Unregelmäßigkeiten ans Licht kamen, wurden die beiden verdächtigen Mitarbeiter fristlos entlassen, und die Staatsanwaltschaft Bremen leitete umfangreiche Ermittlungen ein.

Ein Sprecher des Bremer Amtes für Soziale Dienste erklärte gegenüber dem Weser-Kurier, dass dieser Fall einen gravierenden Vertrauensbruch darstelle. Die Behörde arbeite nun intensiv daran, den Vorfall vollständig aufzuklären und Maßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern. „Dieser Betrug ist besonders perfide, da er nicht nur das Vertrauen in unsere Institution erschüttert, sondern auch die finanzielle Unterstützung von tatsächlich Hilfsbedürftigen gefährdet“, betonte der Sprecher.

Titelbild: staras / shutterstock