Einfach statt kompliziert und nicht nur das bloße Existenzminimum im Blick: Auf diese beiden Nenner lässt sich die Forderung des Deutschen Städtetages bringen. Er macht sich für eine Kindergrundsicherung stark, die weit über das Niveau von Hartz IV hinausgehen soll. Damit reagieren die Städte und Gemeinden auf das wachsende Armutsrisiko, das inzwischen jedes fünfte Kind betrifft.
Pandemie hat Augen geöffnet
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, erklärte gegenüber dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND):
„Die Corona-Krise hat uns allen vor Augen geführt, wie sehr Bildungserfolge immer noch vom Geldbeutel der Eltern abhängen.“
Besonders deutlich werde das angesichts der hohen Zahl von Mädchen und Jungen, die soziale Transferleistungen wie Hartz IV bezögen.
Nicht nur das Existenzminimum sichern
Betroffenen davon seien vor allem Langzeitarbeitslose und Alleinerziehende. Hier möchte der Städtetag Chancengleichheit schaffen. Dabei gelte, so Helmut Dedy:
„Für gleiche Chancen von allen Kindern und Jugendlichen reicht es eben nicht, das bloße Existenzminimum zu sichern.“
Hartz IV: Keine Chancengleichheit für Kinder
Unbürokratische Unterstützung
Kinder bräuchten „Anerkennung auf Augenhöhe und Unterstützung ohne bürokratische Hürden“, betont der Städtetag. Als Lösung schlägt er eine Kindergrundsicherung „aus einer Hand vor.“ Diese Grundsicherung vom Bund fasse dann Kindergeld, Kinderzuschlag, ALG-II- und Sozialhilfeleistungen zusammen. Ein solcher Hartz IV Ersatz entlaste die Verwaltung und löse gleichzeitig aufwendige Doppelstrukturen auf.
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Hilfe vor Ort
Die Städte und Gemeinden stellten ihrerseits die soziale Infrastruktur zur Verfügung, für Kitas, Schulen und die Jugendhilfe. Gleichzeitig würden Sportvereine unterstützt. Diese Hilfe vor Ort sei wichtig und der Bedarf in der Pandemie deutlich gewachsen. Aktuell investierten die Kommunen jährlich 13 Milliarden Euro in die Jugend- und Familienhilfe.
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