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Trotz Rentenerhöhung: Nullrunde für hunderttausende Rentner

Ältere Frau mit Kleingeld in der Hand

Ein scheinbarer Geldsegen entpuppt sich als bittere Enttäuschung. Die angekündigte Rentenerhöhung von 4,57% im Juli 2024 klingt wie Musik in den Ohren vieler Rentner. Doch für die ärmsten unter ihnen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, ist diese Nachricht ein Hohn.

Rentenerhöhung nur auf dem Papier

Während viele Rentner sich über das zusätzliche Geld freuen, bleibt für die Bedürftigsten alles beim Alten. Der Grund? Die Rentenerhöhung wird bei der Grundsicherung voll angerechnet. Das bedeutet: Mehr Rente auf dem Papier, aber keinen Cent mehr im Portemonnaie. Der Betrag im Rentenbescheid mag steigen, doch das tatsächliche Plus bleibt aus.

Die Grundsicherung im Alter (SGB XII) ist das Gegenstück zum Bürgergeld für diejenigen, die aufgrund des Rentenalters nicht mehr erwerbsfähig sind – was eine der zentralen Bürgergeld Voraussetzungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) ist.

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Eine endlose Spirale der Armut

Für diese Rentner bleibt es ein Nullsummenspiel: Ein Leben lang gearbeitet, aber am Ende auf den Staat angewiesen. Und wenn die Rente dann endlich steigt, wird sie sofort wieder abgezogen. Ein Trauerspiel! Diese endlose Spirale der Armut zieht sich durch ihr gesamtes Leben – wenig Verdienst, wenig Rente, immer wieder auf Sozialhilfe angewiesen.

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Erschreckende Zahlen

Ende 2023 erhielten rund 690.000 Menschen Grundsicherung im Alter, weil ihre Rente nicht reichte. Diese Zahl vom Statistischen Bundesamt zeigt das Ausmaß der Problematik. Für diese Menschen bedeutet die angekündigte Rentenerhöhung keine finanzielle Verbesserung. Was nach einer Aufwertung ihrer finanziellen Situation aussieht, wird durch die Regeln der Sozialhilfe sofort neutralisiert.

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Die Politik ist gefragt

Es ist höchste Zeit, dass die Politik diesen Missstand erkennt und handelt. Die Anrechnungsregeln müssen dringend reformiert werden, damit auch die Ärmsten von einer Rentenerhöhung profitieren können. Eine Erhöhung, die nur auf dem Papier existiert, ist pure Enttäuschung für die Bedürftigsten unserer Gesellschaft.

Würde im Alter – eine Illusion?

Die älteren Menschen, die ihr Leben lang geschuftet haben und nun auf Grundsicherung angewiesen sind, verdienen mehr Respekt. Die aktuelle Regelung entwertet jede Rentenerhöhung und lässt die ärmsten Rentner im Stich. Eine Reform ist unverzichtbar, um sicherzustellen, dass Rentenerhöhungen auch bei den Bedürftigsten ankommen und ihnen ein würdiges Leben im Alter ermöglichen.

Titelbild: wernimages / shutterstock

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