31,5 Prozent in Bremen und Berlin, 21,8 Prozent in Sachsen-Anhalt und 20,4 Prozent in Hamburg: Die Zahl der unter 15-Jährigen, die auf Hartz IV angewiesen sind, nimmt zu. Deutschlandweit ist mittlerweile etwa jedes siebte Kind auf Grundsicherungsleistungen angewiesen.
30.000 mehr als im Vorjahr
Anlässlich des internationalen Kindes am 1. Juni präsentierte die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann nun die aktuellen Zahlen zur Kinderarmut in Deutschland – die Daten hatte sie von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Das Ergebnis: 2015 erhielten im Schnitt 1,54 Millionen der unter 15-Jährigen Hartz IV Bezüge, um zu überleben. Das sind rund 30.000 Kinder mehr als noch 2014.
Ungleiche Verteilung
Im deutschlandweiten Vergleich sind bestimmte Gebiete deutlich schlimmer betroffen als andere: So ist in Sachsen-Anhalt mehr als ein Fünftel der Kinder auf Hartz IV Leistungen angewiesen, in Bayern sind es hingegen nur 6,5 Prozent. Auch der Unterschied zwischen den alten – 13 Prozent – und den neuen Bundesländern – 20 Prozent – ist nicht zu übersehen.
Höhere Regelsätze für Kinder
Genau betrachtet gehe es beim Thema Kinderarmut nicht unmittelbar um die Armut der Kinder, sondern um die Armut ihrer Eltern und deren Auswirkung auf die Kinder, so Zimmermann. Sie führt fort: „In der enormen Anzahl der Hartz-IV-Beziehenden mit Kindern spiegeln sich die in vielen Regionen immer noch angespannte Arbeitsmarktlage mit viel zu wenigen Arbeitsplätzen und Niedriglöhne wider“. Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion warf der Koalition vor, zu wenig gegen das seit Jahren bekannte Problem zu unternehmen und forderte, die Regelsätze für Kinder zu erhöhen.