Hartz IV Empfänger müssen dieser Tage viel einstecken. Die rasant steigenden Mieten vertreiben sie aus mittelständischen Wohngebieten, wodurch sich viele gezwungen sehen, in ärmlichere Stadtviertel zu ziehen (buergergeld.org berichtete). Doch auch hier wird der Wohnraum immer knapper. In Magdeburg will eine Wohnungsbaugesellschaft nun Abhilfe schaffen.
50 Reihenhäuser für Hartz IV Empfänger
Die Wobau Magdeburg plant den Bau von etwa 50 Reihenhäusern, berichtet die Sachsen-Anhalter Zeitung Volksstimme. Diese Häuser seien konkret für Familien mit einem geringen Budget gedacht und könnten sogar von Hartz IV Empfängern gemietet werden, so Peter Lackner, Geschäftsführer der Wobau. Hintergrund des Bauunterfangens ist die akute Knappheit von günstigem Wohnraum in der Region.
Günstige Häuser
Preislich sollen sich etwa 20 Prozent der 50 Häuser an der KdU-Richtlinie der Sachsen-Anhalter Hauptstadt orientieren. Der Mietpreis liegt also im Rahmen der bewilligten Mietzuschüsse des Jobcenters. Auf diese Weise sollen vor allem kinderreiche Familien, die von Hartz IV anhängig sind das Angebot nutzen können und nicht nur Familien mit einem größeren Geldbeutel. Um den Mietpreis entsprechend günstig zu gestalten, wurden die Zinsen und die Baukosten niedrig gehalten. Ein Teil der übrigen Reihenhäuser soll privatisiert werden.
Hartz IV Häuser sind kleiner
Die KdU-gerechten Häuser unterscheiden sich jedoch in ihrer Größe von den Häusern im mittleren Preissegment. Um den Richtlinien der Kosten der Unterkunft zu entsprechen, darf die Wohnfläche pro Familienmitglied nicht zu groß sein – andernfalls trägt das Jobcenter die Mietkosten nicht. Familien, die von Hartz IV abhängig sind, erleben es häufig, dass ihnen die Mietkosten verweigert werden, weil die Wohnung wenige Quadratmeter „zu groß“ ist. Der Bau der Reihenhäuser soll dieser Entwicklung entgegengehen und so auch finanziell schlechter aufgestellten Familien den Traum vom Haus ermöglichen.
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